Wintereinbruch in den Alpen wird schnell zum "Schnee von gestern" - Meteorologe sieht Wärmeschub mit 20 Grad
Über einen halben Meter Neuschnee gab es in den Alpen und sorgten bis in mittlere Lagen für den ersten großen Wintereinbruch der Saison. Dem "Winterwonderland" geht es jetzt aber schnell an den Kragen: Mit Föhn sind sogar frühlingshafte 20 Grad möglich.

In den Alpen ist es zu Wochenbeginn zum ersten kräftigen Wintereinbruch der Saison gekommen. Besonders in den klassischen Staulagen der Alpennordseite sind in mittleren und hohen Lagen teils große Neuschneemengen zusammen gekommen.
Schneeloch Arlberg
In der Arlbergregion im Westen von Österreich (Vorarlberg) gab es am Montag über einen halben Meter, in den Hochlagen sogar bis zu einem Meter Neuschnee. Die Wetterstation am Galzig (2080m) oberhalb von St. Anton am Arlberg meldete am Dienstagmorgen (7 Uhr) eine Schneehöhe von 94 Zentimetern. In Warth am Arlberg (1475m) wurden zur selben Zeit immerhin 16 cm Schnee gemessen.
Abendliche Frühwinterstimmung in St. Christoph am Arlberg und die Schneedecke wächst weiter! Mittlerweile liegen hier rund 75cm Schnee ️ pic.twitter.com/q4gnOJAySt
— Unwetter-Freaks (@unwetterfreaks) October 27, 2025
Viel Schnee fiel auch in den höheren Lagen des Allgäus: Während in Oberstdorf (800m) der Niederschlag nur als Regen fiel, kamen auf dem Nebelhorn auf gut 2000 Meter Höhe beachtliche 70 cm Schnee zusammen. Auf dem Riedbergpass (1407m) zwischen Fischen im Allgäu und Balderschwang ging ohne entsprechende Winterausrüstung nichts mehr, auch hier gab es am Montag über 20 cm Neuschnee.
Begleitet wurden die anhaltenden Schneefälle von teils kräftigen Sturmböen, so dass es in freien Lagen zu enormen Schneeverfrachtungen und meterhohen Schneeverwehungen kam. In exponierten Lagen kam es zu einem regelrechten Schneesturm, wie zum Beispiel am Walmendingerhorn (1950m) im Kleinwalsertal. In den Hochlagen ist die Lawinengefahr auf der Nordseite der Alpen deswegen teilweise schon erheblich!
#Schneesturm im Kleinwalsertal auf knapp 2000m ️️ https://t.co/t4WKGL8gwv
— Markus Köss (@wetterkoess) October 27, 2025
Dem Schnee geht es jetzt aber schnell wieder an den Kragen und der Schnee von heute wird rasch der "Schnee von gestern" sein. Die Wetterlage stellt sich nämlich komplett um und anstatt kalter Polarluft aus Nordwesten erreichen den Alpenraum sehr milde Luftmassen aus dem Südwesten. Dabei steigt die Nullgradgrenze rasch auf über 3000 Meter Höhe und aufkommender Föhn wird schnell zum Schneefresser, so dass unterhalb von 2000 Meter der Schnee schnell dahinschmelzen wird. In den Tälern sind im Verlauf mit Föhnunterstützung auch Temperaturen um die 20 Grad-Marke möglich.
Mit Föhn frühlingshaft mild
Der Mittwoch wird in den Alpen schon überwiegend freundlich mit Sonnenschein und aufziehenden hohen Schleierwolken, auf den Bergen weht dazu kräftiger Südwind, in manchen Tälern wird es föhnig. Dazu ist es deutlich milder als in den vergangenen Tagen mit Höchstwerten von 9 bis 15 Grad und selbst auf 2000 Meter hat es 6 bis 9 Grad plus.
Am Donnerstag ist es vormittags häufig bewölkt und es kann auch ein wenig regnen, Schnee fällt nur im Hochgebirge oberhalb von 2300 Metern. Zum Nachmittag setzt sich mehr und mehr die Sonne durch bei 10 bis 16 Grad, in 2000 Metern um 7 Grad.
Am Freitag und am Samstag (Allerheiligen) wird es mit föhnigem Südwind überwiegend sonnig mit nur wenigen Wolken und ungewöhnlich mild. Tagsüber werden es in Tallagen 15 bis 19 Grad, mit Föhnunterstützung können auch Werte um 20 Grad erreicht werden. Im Gebirge ist es ebenfalls sehr mild mit Werten um +10 Grad in 2000 Metern. Damit wird der Schnee auch in den Hochlagen weiter abschmelzen, ein nachhaltiger Wintereinbruch ist in den Alpen bis auf Weiteres nicht mehr in Sicht!