„Wie ein unsichtbares Monster“ – Jetstream rast mit 280 km/h über Europa: Droht jetzt der Mega-Sturm?

Ein unsichtbares Windband peitscht über Europa – der Jetstream erreicht extreme Geschwindigkeiten. Experten warnen: Das kann Deutschland einen gefährlichen Sturm bescheren.
Über unseren Köpfen passiert gerade etwas Gewaltiges. In rund zehn Kilometern Höhe rast der Jetstream mit bis zu 280 km/h über Europa, besonders über Frankreich. Diese Zahl ist selbst für Meteorologen außergewöhnlich hoch. Was sich harmlos anhört – ein Windband weit oben – hat enorme Wirkung auf das Wetter unten am Boden.
Wenn der Jetstream so stark pulsiert, kann er ganze Wettersysteme in Bewegung setzen und sie wie auf einer Achterbahn direkt über Deutschland lenken. Das bedeutet: Sturm, Regen, Temperatursturz – und vielleicht noch mehr.
Was ist dieser Jetstream eigentlich?
Der Jetstream ist eine gigantische Strömung aus Westwinden, die in rund zehn Kilometern Höhe weht. Er entsteht dort, wo kalte Luft aus dem Norden und warme Luft aus dem Süden aufeinandertreffen. Diese Temperaturgegensätze treiben die Luftmassen an wie ein Turbolüfter.
Normalerweise erreicht der Jetstream Geschwindigkeiten von 150 bis 200 km/h – doch aktuell bläst er mit bis zu 280 km/h, einem Wert, der selbst in Sturmlagen selten ist. Und genau dieser Power-Schub ist der Grund, warum Tiefdruckgebiete nun mit voller Wucht über Europa rasen.

Donnerstag: Sturm-Tag mit unberechenbarer Wucht
Am Donnerstag könnte es krachen – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Wettermodelle zeigen ein Tiefdruckgebiet, das direkt auf Deutschland zusteuert. Sturmböen von 90 bis 110 km/h, in höheren Lagen sogar Orkanböen bis 130 km/h, sind möglich.
Besonders betroffen: die Mitte, der Süden und Südwesten Deutschlands. Im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und im Allgäu kann der Sturm Häuser beschädigen, Bäume entwurzeln und Stromleitungen zerstören. Und das Brisante: Sollte der Jetstream noch etwas weiter nach Norden rücken, könnte der Sturm noch stärker ausfallen als bisher berechnet.
Gefahr von Sturmfluten und Schäden
An der Nordseeküste drohen erhöhte Wasserstände und lokale Sturmfluten, wenn der kräftige Westwind das Wasser in die Deutsche Bucht drückt. Im Binnenland müssen sich Autofahrer auf umgestürzte Bäume, gesperrte Straßen und Stromausfälle einstellen. In Städten kann herumfliegendes Material zu Verletzungen führen. Schwere Schäden an Dächern und Gebäuden sind möglich – besonders dort, wo Böen aus ungünstigen Richtungen treffen. Feuerwehr und Katastrophenschutz stehen bereits in Alarmbereitschaft.
Regen, Blitz und Donner – das volle Paket
Der Sturm bringt nicht nur Wind, sondern auch heftige Regenfälle und Gewitter. Vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands sind bis Freitag 40 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. In Verbindung mit der warmen Luft könnten sogar vereinzelte Gewitterstürme mit Hagel und Blitzen entstehen. Wer in diesen Regionen unterwegs ist, sollte Wetterwarnungen ernst nehmen. Denn die Kombination aus Wind und Starkregen gilt als besonders gefährlich – der Boden wird weich, Bäume knicken schneller um.
Nach dem Sturm: Kälte und Schnee im Anmarsch
Kaum hat der Sturm das Land überquert, kippt die Wetterlage. Kalte Höhenluft aus dem Norden strömt hinter der Front nach Deutschland. Am Wochenende fallen die Temperaturen drastisch – von 18 Grad auf kaum noch 8 Grad. Ab Montag kann es in den Mittelgebirgen bis auf 500 bis 700 Meter herab schneien. Nach einem goldenen Herbst folgt nun der Wetterhammer: Sturm, Regen, Kälte – und vielleicht der erste Schnee des Jahres.