Jetzt strahlt die Sonne über Deutschland – aber nur kurz! Ab Montag rollen Regen und Sturm vom Atlantik heran

Nach Tagen trüben Wetters mit viel Grau, Nebel und Feuchtigkeit gibt es endlich die eine gute Wetter-Nachricht: Das Dauerhoch „Sieglinde“ verlagert sich und der Zustrom an feuchter Meeresluft ist damit gestoppt. Am Samstag gibt es erstmals seit Langem wieder richtigen Sonnenschein.

Sonntag, Wochenmitte, Schlechtwetterphase
Was mit ersten Tropfen am Sonntag Abend beginnt, steigert sich zur Wochenmitte zu einer ausgewachsenen Schlechtwetterphase.

Das bedeutet nicht nur Tageslicht, sondern echtes Sonnenlicht, das unsere Augen spüren können. Diese Sonnenstrahlen sind dann gefühlt ein echtes Geschenk nach so viel tristem Grau.

Doch das ist nur ein kurzer Lichtblick, denn der Spaß währt nicht lange.

Schon am Sonntag und vor allem ab Montag ziehen neue dicke Regenwolken vom Atlantik Richtung Deutschland. Die bringen viel Nässe und ungemütliches herbstliches Wetter.

Was steckt dahinter?

Das Hochdruckgebiet „Sieglinde“, das uns lange das Wetter bestimmt hat, verlagert sich am Wochenende langsam nach Osten. Dabei verliert es seine Kraft und die feuchten Meeresluftmassen, die es zu uns gebracht hat, werden schwächer. Das heißt, die Luft wird trockener – und wir können endlich wieder die Sonne richtig genießen.

Die Wetterlage ist aber noch nicht stabil. Am Sonntag werden von Westen her dicke Wolkenpakete sichtbar, die uns Regen bringt. Diese Wolken gehören zu einem Tiefdruckgebiet, das westlich von Irland liegt und dessen Fronten sich langsam Richtung Deutschland bewegen.

Dieses Tief sorgt dafür, dass das Wetter ab Sonntag wieder wechselhafter wird. Auch einzelne Gewitter können dabei sein, denn ein sehr ‚wettermächtiges‘ Höhentief gesellt sich zum ‚Ursprungs-Tief‘.

Am Montag zieht eine 'Okklusionsfront' quer über Deutschland hinweg

Dahinter verbirgt sich mehr als nur ein Schauerwetter: Es handelt sich um eine Zone, in der kalte und warme Luftmassen regelrecht kollidieren.

Genauer gesagt, wird der sogenannte Warmsektor – das ist der Bereich zwischen Kalt- und Warmfront – von beiden Seiten „ausgequetscht“, bis sich die Fronten vereinen.

In der Meteorologie spricht man von einer effektiven Frontenzyklogenese, einem dynamischen und typischen Prozess, bei kräftigen Tiefdrucksystemen: Die warme Luftmasse in der Mitte – der sogenannte Warmsektor – wird durch die heranrückenden Fronten allmählich verdrängt.

Das Ergebnis: eine durchmischte, feuchte Luftmasse mit dichten Wolken, die Regen bringt – teils auch kräftiger. Gleichzeitig verhindern diese Wolken, dass sich die Luft in der Nacht zu stark abkühlt. Zudem kommen die Luftmassen aus West uns Südwest und sin dementsprechend mild.

Der Frost der letzten Nächte ist damit erstmal Geschichte. Die Temperaturen bleiben tagsüber mit 10 bis 17 Grad für Mitte Oktober angenehm mild.

Und was kommt danach?

Der Dienstag bleibt unbeständig, mit zeitweiligen Regenschauern und Temperaturen zwischen 13 und 18 Grad – immer noch recht mild für die Jahreszeit. Das Tief über der Nordsee bleibt aktiv und sorgt für wechselhaftes Wetter.

Am Mittwoch wird es dann spannend:

Ein neues Atlantik -Tief zieht auf und bekommt ebenfalls wieder ‚Zyklogenesen- Unterstützung‘ aus der Höhe. Dieser Komplex sorgt dafür, dass sich das Tief zu einem sogenannten Orkantief entwickelt, das am Donnerstag über Großbritannien tobt und auch uns kräftigen Wind und Regen bringt. Besonders im Westen und Nordwesten Deutschlands wird es dann windig – aber ein richtiger Sturm oder Orkan bleibt bei uns wohl aus.

Donnertag, Atlantik, Tiefdrucksystem, Nordwesteuropa
Donnerstag: Auf dem Atlantik braut sich wieder was neues zusammen: Ein mächtiges Tiefdrucksystem gewinnt an Stärke und macht sich auf den Weg Richtung Nordwesteuropa.

Lichtblick mit Ablaufdatum: Sonne nur bis Samstag – dann rollen dunkle Regenmonster-Wolken heran

Die letzten Tage waren geprägt von grauem Himmel und feuchter Luft, die uns einfach keine Sonne gönnte. Mit der Ablösung des Hochs „Sieglinde“ können wir am Samstag endlich wieder echte Sonnenstrahlen genießen, die nicht nur das Tageslicht heller machen, sondern uns auch psychisch guttun.

Aber diese Freude ist leider nur von kurzer Dauer. Denn die mächtigen Regenwolken vom Atlantik lassen sich von Sieglinde nicht mehr aufhalten und bringen ab Sonntag wieder Regen und Wind.

Wer also jetzt Sonne tanken will, sollte das am Samstag tun – denn ab Sonntag heißt es wieder: Regenjacke raus und Schirm auf!