Mehrere Erdbeben in Niederösterreich im Mai: Ist Ihr Sommerurlaub in den Alpen sicher?
Im Mai 2025 gab es in Niederösterreich drei spürbare Erdbeben bis Magnitude 3,2. Viele, die ihren Sommerurlaub mit der Familie in Österreich verbringen wollen, sind jetzt verunsichert. Wie sicher sind die Alpen wirklich?

Österreich ist für viele Deutsche ein beliebtes Sommerziel – ob zum Wandern in den Alpen, für Klettertouren im Wienerwald oder zum Relaxen an malerischen Seen.
Doch im Mai 2025 machte das Nachbarland mit einem anderen Naturphänomen auf sich aufmerksam: In Niederösterreich kam es gleich zu mehreren spürbaren Erdbeben.
Eine ungewöhnliche Häufung für diese Region – und ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch Mitteleuropa seismisch nicht inaktiv ist.
Erdbebenmonat Mai: Niederösterreich mit ungewöhnlich vielen spürbaren Beben – Was Urlauber jetzt wissen sollten
Bereits in der Nacht auf den 2. Mai wurden Bewohnerinnen und Bewohner südlich von Scheibbs aus dem Schlaf gerissen. Um exakt 01:47 Uhr MESZ erschütterte ein Beben der Magnitude 3,2 die Region.
Zahlreiche Menschen berichteten von einem deutlichen Rütteln, klirrendem Geschirr und vibrierenden Wänden. Die Epizentralintensität lag bei Stufe 4 bis 5 auf der 12-teiligen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98) – also in einem Bereich, in dem Beben stark wahrgenommen werden und kleinere Schäden wie Risse an empfindlichen Gebäuden auftreten können.

Auch am 19. Mai bebte die Erde erneut – diesmal im Raum Hohe Wand, einem beliebten Ausflugsziel für Wanderer und Kletterer. Das Beben um 17:59 Uhr hatte zwar nur eine Magnitude von 1,6, war aber trotzdem vereinzelt spürbar. Ein leichtes Zittern, begleitet von einem Donnern, wurde registriert. Die Intensität lag bei Stufe 3.
Nur wenige Tage später, am 22. Mai, folgte das dritte Ereignis: Nordöstlich von Wiener Neustadt, unweit der bekannten Thermenregion, erschütterte ein Beben der Magnitude 2,2 in etwa 10 Kilometern Tiefe den Untergrund. Auch dieses war in umliegenden Orten wie Sollenau deutlich spürbar – wiederum mit einer Intensität der Stufe 3.
Hinweis zur Magnitude und Intensität:
- Die Magnitude misst die insgesamt freigesetzte Energie eines Erdbebens und wird von Messinstrumenten ermittelt. Sie ist eine objektive, einheitliche Größe für das Beben selbst.
Die Intensität hingegen beschreibt, wie stark das Erdbeben an einem bestimmten Ort wahrgenommen wird und welche Schäden oder Effekte es dort verursacht. Diese kann regional unterschiedlich sein, abhängig von Faktoren wie Entfernung zum Epizentrum, Bodenbeschaffenheit und Bebentiefe
Seismische Aktivität kein Grund zur Sorge – aber Aufmerksamkeit ist gefragt
Auch wenn diese Beben keine größeren Schäden verursacht haben, zeigen sie deutlich: Mitteleuropa ist keineswegs erdbebenfrei. Besonders für Urlauber, die sich in bergigen Regionen oder in alten Gebäuden aufhalten, lohnt sich ein Grundverständnis für seismische Vorgänge.
Wer in Gebieten wie dem südlichen Niederösterreich unterwegs ist, sollte sich darüber im Klaren sein, dass kleinere Beben jederzeit auftreten können – meist harmlos, aber dennoch überraschend.
Globale Erdbebenlage im Mai
Auch weltweit zeigte sich der Mai 2025 aktiv. Besonders erwähnenswert: Ein starkes Magnitude-7,4-Beben am 2. Mai in der abgelegenen Drake-Passage vor Chile – glücklicherweise ohne größere Schäden, aber mit kleinem Tsunami.
Auch in Griechenland (mehrere Beben über Magnitude 6), Tonga und Papua-Neuguinea wurden stärkere Erschütterungen verzeichnet.
Fazit: Die Erde ist in Bewegung – auch dort, wo man es nicht erwartet.
Für Urlauber und Outdoor-Fans ist das kein Grund zur Sorge, aber ein guter Anlass, sich über mögliche Naturgefahren in den Reisezielen zu informieren.
Quelle
GeoSphere Austria, „Erdbeben im Mai 2025“, Geophysik & Katastrophenschutz, 02.06.2025, https://www.geosphere.at/aktuelles/news/erdbeben-im-mai-2025 (abgerufen am 09.06.2025)