Experte Habermehl ist fassungslos: Nach Eis-Ostlage droht ab Neujahr die schneereiche Nordlage mit Dauerfrost!

Nach frostiger Ostlage an Weihnachten hoffen viele auf Schnee. Doch bringt die mögliche Nordlage wirklich Schneemassen und Dauerfrost nach Deutschland?

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Breitet sich der Winter mit Macht über Deutschland aus? Es wird spannend!


Nach einer eisigen Ostlage rund um Weihnachten richtet sich der Blick vieler Wetterbegeisterter auf die Zeit ab Silvester und Neujahr. Einige Wetterdienste und Blogs sprechen bereits von 20 bis 30 Zentimetern Schnee, besonders in mittleren und höheren Lagen, begleitet von Dauerfrost.

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Synoptisch wäre das ein klarer Übergang: Während die Ostlage trockenkalte, kontinentale Luft bringt, steht die Nordlage für arktische Luftmassen, die über die Nordsee nach Mitteleuropa strömen. Fachlich spricht man hier von einer Umstellung der Großwetterlage, ausgelöst durch Veränderungen im Strömungsmuster der Atmosphäre.

Was versteht man fachlich unter einer Nordlage?

Eine Nordlage beschreibt eine Wetterkonstellation, bei der kalte Luftmassen direkt aus dem hohen Norden nach Mitteleuropa geführt werden. Meist liegt dabei Hochdruck über dem Atlantik oder Grönland, während sich Tiefdruck über Skandinavien oder Osteuropa etabliert. Diese Druckverteilung lenkt die Strömung auf Nord bis Nordwest.

Charakteristisch sind tiefe Temperaturen, häufige Schneeschauer und in Verbindung mit Tiefdruckentwicklungen auch länger anhaltende Schneefälle. Fachlich wird sie oft als zyklonal geprägte Nordlage bezeichnet, wenn Tiefs aktiv beteiligt sind.

Warum sind Nordlagen in Deutschland relativ selten?

Im klimatologischen Mittel sind Westlagen in Mitteleuropa deutlich häufiger. Sie bringen milde Atlantikluft und verhindern länger anhaltende Kälteepisoden. Eine stabile Nordlage erfordert eine besondere Blockierung, etwa durch ein kräftiges Hoch in hohen Breiten. Solche Blockadelagen sind zwar möglich, aber nicht der Regelfall. Deshalb gelten ausgeprägte Nordlagen mit Dauerfrost in Deutschland als eher seltene Ereignisse, vor allem im Flachland. In Mittelgebirgen und im Alpenraum treten ihre Effekte jedoch deutlich häufiger und intensiver auf.

Ist die Nordlage wirklich ein klassischer Schneebringer?

Kurz gesagt: Ja, aber nicht überall gleich. Nordlagen gelten meteorologisch als typische Schneebringer, vor allem für Nord- und Ostdeutschland sowie für Staulagen an Mittelgebirgen. Die kalte Luft nimmt über der vergleichsweise warmen Nordsee Feuchtigkeit auf, was zu kräftigen Schneeschauern führen kann. Allerdings bleibt das Binnenland bei rein trockenen Nordlagen auch gelegentlich schneearm, trotz tiefer Temperaturen. Entscheidend ist also, ob aktive Tiefs eingebunden sind.

Modelle, Unsicherheiten und die Rolle des Polarwirbels

Langfristige Modellrechnungen, besonders über den Jahreswechsel hinaus, unterliegen erheblichen Unsicherheiten. Eine mögliche Schwächung oder Verlagerung des Polarwirbels kann Nordlagen begünstigen, garantiert sie aber nicht. Kleinste Änderungen in der Druckverteilung entscheiden darüber, ob Deutschland in eine schneereiche Nordströmung gerät oder nur kalte, trockene Luft abbekommt. Aussagen wie „Schneemassen sicher“ sind daher fachlich mit Vorsicht zu genießen.

Fazit: Große Chancen, aber keine Garantie

Eine Nordlage ab Neujahr wäre meteorologisch durchaus ein klassischer Schneefall-Kandidat, vor allem für höhere Lagen. Dauerfrost und winterliche Verhältnisse sind möglich, aber keineswegs sicher. Fachlich spricht man von einem potenziellen Schneebringer, dessen Wirkung stark von Details abhängt. Für Schneefans heißt das: Hoffnung ja, Gewissheit nein.