Alpengletscher in Gefahr: "2025 droht ein dramatischer Sommer" – Wettermodelle zeigen beunruhigende Entwicklungen

Schneearmer Winter, Hitzesommer, Dürre – den Alpengletschern steht ein extremes Jahr bevor. Was das für Mitteleuropa bedeutet, analysieren aktuelle Klimamodelle.


Die Alpengletscher blicken einem katastrophalen Sommer entgegen. Der vergangene Winter brachte ungewöhnlich wenig Schnee in weiten Teilen der Alpenregion – ein Umstand, der verheerende Folgen haben könnte. Denn normalerweise schützt eine dicke Schneeschicht das darunterliegende Gletschereis bis weit in den Frühsommer hinein.

Dieser natürliche Schutzschild fällt nun weitgehend weg. Das Eis liegt früher und länger frei, wodurch es der Sonnenstrahlung ungebremst ausgesetzt ist. Die Schmelzsaison beginnt damit nicht nur früher, sondern auch unter deutlich schlechteren Bedingungen als in durchschnittlichen Jahren.

Klimamodelle schlagen Alarm: Sommer mit Hitzepotenzial

Verschiedene Langfristmodelle zeichnen ein deutlich überdurchschnittlich warmes Szenario für den Sommer 2025. Im Fokus stehen das US-amerikanische CFS-Modell sowie das europäische Wettermodell ECMWF, die beide eine starke Temperaturabweichung von bis zu +2 Grad im Vergleich zum Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 erwarten. Besonders besorgniserregend: Bereits dieses Referenzmittel repräsentiert eine Phase mit erhöhter Erwärmung.

Ein zusätzlicher Anstieg um 2 Grad würde den kommenden Sommer möglicherweise unter die fünf heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 katapultieren. Damit ist klar: Sollte sich diese Entwicklung bewahrheiten, könnten die Gletscherverluste in diesem Jahr historische Ausmaße annehmen.

Hitzewellen könnten zur Regel werden

Auch wenn die exakte Dauer und Intensität möglicher Hitzewellen noch nicht absehbar ist, sprechen die aktuellen Wettertrends eine eindeutige Sprache. Die Wahrscheinlichkeit für mehrere und längere Hitzeperioden steigt deutlich. In Kombination mit der frühen Freilegung des Eises durch fehlende Schneedecke ergibt sich eine gefährliche Mischung.

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Besonders in Hochlagen, wo Gletscher bislang noch vergleichsweise stabil waren, könnten nun erhebliche Rückgänge stattfinden. Der Verlust von Gletschermasse in diesem Jahr könnte daher deutlich über dem Durchschnitt liegen – mit Folgen, die weit über die Alpenregion hinausreichen.

Trockenheit als Verstärker der Hitzedynamik

Ein weiterer entscheidender Faktor: die anhaltende Trockenheit. Aus meteorologischer Sicht ist ein ausgetrockneter Boden ein regelrechter Brandbeschleuniger für Hitzewellen. Fehlt die Feuchtigkeit im Erdreich, kann kaum Verdunstung stattfinden – ein Prozess, der sonst zur Kühlung der Atmosphäre beiträgt. Stattdessen erwärmt sich die Luft deutlich schneller. Diese Rückkopplung verstärkt Hitzewellen und verlängert ihre Dauer. In Verbindung mit einem ohnehin überdurchschnittlich warmen Sommer entsteht so ein explosives Gemisch, das extreme Temperaturen noch wahrscheinlicher macht.

Der Sommer 2025 – ein Wendepunkt für die Alpen?

Die Gletscher der Alpen stehen vor einem der kritischsten Jahre ihrer jüngeren Geschichte. Die Kombination aus schneearmem Winter, prognostizierten Rekordtemperaturen und ausbleibenden Niederschlägen könnte die Eisdynamik dauerhaft verändern. Neben dem unmittelbaren Eisverlust sind auch langfristige Folgen denkbar – etwa für die Wasserversorgung, den Tourismus oder das ökologische Gleichgewicht der Hochgebirgsregionen. Der Sommer 2025 könnte sich damit als ein Wendepunkt erweisen, der die fragile Balance in den Alpen nachhaltig verschiebt.