Expertin Kathy Schrey gibt Alarm - Achtung Deutschland: Der Heuschnupfen-Horror geht wieder los

"Es geht schon wieder los – es kann doch gar nicht wahr sein!" So besungen in einem der bekanntesten deutschen Schlagerhits. Und aktuell könnten alle Heuschnupfenleidenden mit einstimmen, denn dank Klimawandel und den milden Temperaturen zum Ende der Woche ziehen Pollen-geschwängerte Luftmassen über das Land.

Hasel, Erle, Pollen, Heuschnupfen
Während früher die ersten Pollen meist im März flogen, sind heute schon ab Januar erste Pollen unterwegs, insbesondere von Bäumen wie der Hasel und der Erle.

Mit den steigenden Temperaturen und der bevorstehenden Südwestströmung beginnt in Deutschland die Pollensaison massiv – was möglicherweise mehr Menschen betrifft, als zunächst vermutet.

Was wie eine gewöhnliche Erkältung aussieht, könnte in Wirklichkeit Heuschnupfen sein. Hier sind die wichtigsten Fakten rund um die Pollensaison 2025 und ihre Auswirkungen auf Allergiker:

Frühere Pollensaison und mildes Wetter

Laut dem Deutschen Polleninformationsdienst (PID) beginnt die Pollensaison mittlerweile deutlich früher als noch vor 30 Jahren. Während früher die ersten Pollen meist im März flogen, sind heute schon ab Januar erste Pollen unterwegs, insbesondere von Bäumen wie der Hasel und der Erle.

Besonders milde Luftmassen die mit einer Südwestströmung durch Deutschland ziehen ab mitte der Woche, fördern den Pollenflug. Die milden Temperaturen haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass Pflanzen wie Haselnuss oder Erle früher blühen, und auch die Pollen verbleiben länger in der Luft.

Pollenflug der Hasel und Erle

Der Haselblütenflug hat in vielen Regionen bereits eingesetzt und erreicht derzeit seinen Höhepunkt. Der Pollenflug der Erle, der normalerweise Mitte Februar seinen Höhepunkt erreicht, ist dieses Jahr aufgrund der kalten Temperaturen noch relativ schwach.

Im Jahr 2024 hatte der Erlenpollenflug am 16. Februar seinen Zenit überschritten, während er 2025 in den kälteren Regionen deutlich später einsetzt.

Der Haselpollenflug ist landesweit in vollem Gange und wird durch die milden Temperaturen weiter zunehmen. Schon jetzt können Pollenbelastungen in bestimmten Gebieten, vor allem im Südwesten und Westen, stärker spürbar sein.

Achtung- DWD Pollenlakender zeigt:

Ab Freitag ist die Belastung landesweit hoch an Pollen von Hasel und Erle!
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Aktuell fliegen die Pollen der Hasel (Corylus) und Erle (Alnus) durch die Luft.

Klimawandel beeinflusst die Pollensaison

Der Klimawandel sorgt für eine Ausweitung der Pollensaison, sowohl in ihrer Dauer als auch in ihrer Intensität. Durch die milderen Wintermonate können Bäume und Pflanzen auch früher Pollen freisetzen.

Auch die Verwendung von „klimarobusten“ Pflanzenarten, wie zum Beispiel die Purpurerle, hat die Pollensaison verlängert.

Diese Bäume beginnen im Vergleich zur heimischen Erle bis zu vier Wochen früher zu blühen und tragen so zu einer früheren und intensiveren Pollenbelastung bei.

Erlen, Pollenbalstung, Freitag
Die Erlen-Pollenbalstung nimmt bis zum Freitag zu.

Zunahme der Allergiker und Symptome

Laut PID ist die Zahl der Heuschnupfen-Patienten in Deutschland in den letzten Jahrzehnten gestiegen.

Einer Schätzung zufolge leiden derzeit etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland an Pollenallergien. Besonders betroffen sind Menschen mit einer Sensibilität gegenüber den Pollen von Hasel, Erle und Birke.

Zu den typischen Symptomen einer Pollenallergie gehören Niesen, laufende Nase, Juckreiz im Hals und tränende Augen. Diese Symptome können bei einer Grippe ähnlich aussehen, jedoch fehlen bei einer echten Grippe meist die typischen allergischen Reaktionen wie Niesen und tränende Augen.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Heuschnupfen ist nicht nur eine lästige, sondern auch eine ernstzunehmende Atemwegserkrankung.

Wer unter Pollenallergien leidet, ist häufiger von Atembeschwerden, Husten und auch Asthma betroffen. Vor allem in Gebieten mit intensiven Pollenflugperioden ist der gesundheitliche Einfluss auf Allergiker nicht zu unterschätzen.

Studien zeigen, dass die Belastung durch Pollen bei besonders empfindlichen Personen zu einer verschlechterten Lebensqualität führen kann.

Asthma und allergische Rhinitis (Heuschnupfen) gehören mittlerweile zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland.

Die Pollensaison 2025

Experten des PID prognostizieren, dass 2025 eine „normale“ Pollenflugsaison erwartet wird.

Dennoch könnte der Pollenflug aufgrund der verstärkten Klimaveränderungen in bestimmten Gebieten intensiver ausfallen. Besonders in den West- und Südwestregionen ist mit einer stärkeren Belastung zu rechnen.

Bei der Birke, einem der Hauptverursacher von Heuschnupfen, erwarten Experten 2025 eine moderate Pollenbelastung, nach einer sehr intensiven Saison 2024.

Auch andere Baumarten wie Ulme, Ahorn und Zypressengewächse tragen ihren Teil zur Pollenkonzentration bei, wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß.

Vorbeugung und Schutzmaßnahmen

Wer unter Heuschnupfen leidet, sollte bereits jetzt mit der Einnahme von Medikamenten oder Antihistaminika beginnen, um die Symptome zu lindern.

Auch das richtige Lüften der Wohnung ist entscheidend: Das Fenster sollte nur dann geöffnet werden, wenn der Pollenflug gering ist.

Eine gute Alternative sind Luftreiniger mit HEPA-Filter, die die Pollenkonzentration in Innenräumen deutlich senken können.