Meteorologe zweifelt: Hurikan Erin bringt den Sommer zurück – oder wischt ihn endgültig weg?

Hurikan Erin rast aus dem Nordatlantik – bringt frischen Sommer oder setzt dem Hochsommer ein Ende?
Der Hurrikan Erin, derzeit weit draußen im Nordatlantik, hat sich erstaunlich kraftvoll entwickelt und erreicht binnen weniger Tage die Region südöstlich von Neufundland – dabei schwächt er sich langsam ab und wandelt sich in ein extratropisches Tief um. Doch auch in dieser Form könnte er noch kräftig Einfluss auf unser Wetter nehmen. Unsere Wettermodelle weisen darauf hin, dass die Transformationsphase über dem kühleren Atlantik die ursprüngliche Energiequelle des Hurrikans entzieht. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass sich ein kräftiger Herbststurm bildet, der als „Ex-Hurrikan Erin“ das europäische Wetter durcheinanderwirbelt. Kann so in letzter Sekunde noch einmal Sommerfeeling nach Deutschland gebracht werden – oder ist das nur ein Auftakt zur Herbstfraktion?
Sommergefühl oder Herbst-Tief – was kommt?
Aktuelle Wettermodelle sehen für den September überdurchschnittliche Temperaturen, jedoch durchschnittlichen bis leicht erhöhten Niederschlag – also kein klarer, schwüler Spätsommer, aber auch kein Herbstbeginn mit Dauerniesel. Je nachdem, wie die Reststurmzelle von Erin vom Jetstream aufgenommen wird, kann sie einen Hochdruckrücken verstärken, der für sonnige, spätsommerliche Wetterlagen sorgt – oder aber zum typischen Wind- und Regen-Tief werden, das den Spätsommer abrupt beendet. Genau diese Unsicherheit macht die Frage so spannend: Bringt dieser Sturm noch einen letzten Hauch von Hochsommer?
Altweibersommer oder grauer Herbst?
Der sogenannte Altweibersommer – mit herrlichem Spätsommerwetter – fällt in den Zeitraum Ende August bis Mitte September und ist damit genau in Reichweite dieses potenziellen Erin-Effekts. Kalendarisch beginnt der meteorologische Herbst bereits am 1. September. Ein Altweibersommer kann sich also nur in den ersten Septemberwochen entwickeln. Doch die aktuellen Trends zeigen zwar tendenziell warme, aber nicht dauerhaft hochsommerliche Temperaturen, was auf eher gedämpfte Chancen für goldene Spätsommertage hindeutet. Somit bleibt offen, ob Erin den Altweibersommer noch ermöglicht – oder ob er ihn im letzten Moment verregnet.

Ist es überhaupt normal, dass ein Hurrikan so weit nach Europa kommt?
Dass ein tropischer Hurrikan – oder seine Überreste – unsere Region beeinflusst, ist nicht alltäglich, aber auch kein meteorologisches Novum. In den meisten Fällen schwächen sich solche Systeme ab und wandeln sich in gewöhnliche Tiefdruckgebiete um, die dann von der Westwindzone erfasst werden. Direkter Einfluss auf Deutschland ist selten, doch extratropische Umwandlungen beeinflussen mitunter auch Mitteleuropa. Kurz gesagt: Erin bleibt weit weg, aber sein Nachbeben könnte uns dennoch beschäftigen – vor allem als spannendes Wetter-Ereignis mit Überraschungspotenzial.
Sommernachspiel mit Twist – Sommer-Comeback oder Abgesang?
Fassen wir zusammen: Erin erreicht den Nordatlantik, wandelt sich dort um, und könnte als kräftiges Sturmtief nach Europa gelenkt werden – das wäre nicht mehr Sommer, eher eine Abschiedsmelodie des Hochsommers. Für den September erwarten wir zwar leichte Wärme, aber keine Hitzeschübe – damit bleibt unklar, ob Erin nochmals Sommer-Vibes bringt oder als kalendarischer und meteorologischer Herbstvorbote wirkt. Meteorologisch endet der Sommer ja am 31. August, während der astronomische Sommer bis zum 22. September andauert. Wenn Erin also letztlich nur für turbulentes Herbstwetter sorgt, war’s das mit dem Sommer – und der Altweibersommer bleibt ein Wunschtraum.