Eisheilige bringen Kälte-Schock: Bodenfrost-Gefahr trotz Mai – macht der Klimawandel sie unberechenbar?

Die Eisheiligen sind zurück – und zeigen ihre kalte Schulter. Trotz Klimaerwärmung droht Bodenfrost. Das Wetter bleibt wechselhaft.

Zwischen dem 11. und 15. Mai spricht man traditionell von den "Eisheiligen" – einer Wetterperiode, in der es trotz fortgeschrittenem Frühling noch einmal spürbar kalt werden kann. Die Heiligennamen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und zuletzt die "kalte Sophie" prägen diese Tage. Seit Jahrhunderten galten sie Landwirten als Warnung vor Spätfrost – mit gutem Grund. Doch in Zeiten des Klimawandels stellt sich die Frage: Haben sie noch Bedeutung? Oder sind sie nur ein Relikt alter Wetterbeobachtungen?

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Die Nächte sind auch in dieser Woche immer noch recht frisch. In 2 Metern Messhöhe oft nur einstellig, direkt über dem Erdboden ist sogar nochmal Bodenfrost möglich.

Tatsächlich zeigen moderne Analysen: Es gibt die Tendenz, dass die klassischen Kälteeinbrüche nach hinten rücken oder sogar ausbleiben. Trotzdem bleibt das Wetter um die Eisheiligen herum oft instabil. Auch in diesem Jahr erleben wir wieder einen Wechsel von mildem Frühling und empfindlich kühlen Nächten. Besonders gefährlich wird es dann, wenn klare Nächte und kalte Luft zusammenkommen – genau das steht uns jetzt bevor.

Frühling ja – aber nicht für alle Regionen

Am heutigen Montag bleibt es im Südwesten zunächst wolkig, während sich in weiten Teilen Deutschlands die Sonne zeigt. Am Nachmittag und Abend kann es vor allem im Schwarzwald, in den Allgäuer Alpen und vielleicht auch vom Saarland bis zur Eifel zu einzelnen Schauern oder Gewittern kommen. Die Höchsttemperaturen steigen auf 17 bis 26 Grad, an der Ostsee bleibt es mit etwa 14 Grad deutlich kühler. Der Wind weht schwach bis mäßig aus östlichen Richtungen, an der Küste teils böig.

Die Nacht zum Dienstag bringt dann die erste Überraschung: Während es tagsüber angenehm warm ist, kühlt es nachts rapide ab. Besonders im Osten sinken die Temperaturen örtlich auf 1 bis sogar -1 Grad ab – die Gefahr von Bodenfrost ist real. Das betrifft vor allem empfindliche Pflanzen und Frühkulturen im Garten. Wer also auf blühende Beete setzt, sollte Vorkehrungen treffen.

Sonne mit Schattenseiten

Der Dienstag bringt größtenteils freundliches Wetter. Vielerorts zeigt sich die Sonne, nur im Norden und Osten ziehen gelegentlich Wolken durch. Die Temperaturen steigen leicht an, erreichen zwischen 17 und 25 Grad. Der Wind bleibt schwach bis mäßig, im Nordosten kommt er aus nördlicher Richtung. In der Nacht zum Mittwoch wird es erneut frisch: Während sich die meisten Regionen auf klare Bedingungen einstellen können, bleibt es im Nordosten eher bewölkt. Die Tiefstwerte liegen zwischen 9 und 2 Grad – das Risiko von Bodenfrost bleibt bestehen.

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Vereinzelt kann es auch in diesen Tagen nochmal recht frische Nächte geben. Sogar Bodenfrost ist dabei nochmal möglich.

Am Mittwoch selbst gibt es viel Sonnenschein. Nur im Nordosten ist es zeitweise wolkig, Schauer sind dort jedoch kaum zu erwarten. Mit Höchstwerten zwischen 20 und 25 Grad fühlt es sich frühlingshaft an, doch die kalten Nächte geben keine Entwarnung. Auch die Nacht zum Donnerstag bleibt frisch – vor allem im Osten können die Temperaturen auf bis zu 4 Grad fallen.

Drama zum Wochenende?

Am Donnerstag wechselt das Wetter wieder leicht die Richtung. Im Osten und Südosten wird es wolkiger, stellenweise fällt etwas Regen. Im Westen und Süden bleibt es heiter bis sonnig. Die Temperaturen schwanken stark: Während es im Nordosten nur etwa 15 Grad warm wird, erreichen die südwestlichen Regionen bis zu 24 Grad. Der Wind frischt erneut auf, besonders im Osten kann es unangenehm werden.

In der Nacht zum Freitag spitzt sich die Lage zu: Im Südosten ist mit dichter Bewölkung und Regen zu rechnen, während der Rest Deutschlands teils klar bleibt. Doch gerade dort, wo sich die Wolken verziehen, kann es wieder richtig kalt werden. Die Tiefstwerte liegen dann zwischen 11 Grad an der Nordsee und nur 3 Grad im Osten – erneut ist Bodenfrost in Bodennähe möglich. Die Eisheiligen zeigen also, dass sie auch im Klimawandel noch kalte Spuren hinterlassen.

Fazit: Eisheilige bleiben Wetterphänomen mit Risiko

Obwohl der Klimawandel viele Wetterregeln durcheinanderwirbelt, zeigen die aktuellen Tage, dass die Eisheiligen keineswegs ausgedient haben. Ihre einst vorhersehbare Kälte tritt heute vielleicht weniger regelmäßig, aber nicht weniger gefährlich auf. Für alle, die Pflanzen lieben oder draußen arbeiten, heißt das: Nicht zu früh freuen – und nachts besser die empfindlichen Triebe schützen. Der Frühling mag tagsüber glänzen, aber nachts lauert das Risiko.