Verfrühte Eisheilige im Anmarsch: Nach Hitze-Crash droht Deutschland Bodenfrost – kommt jetzt der Wetter-Schock?

Von fast 30 Grad auf Frostgefahr: Die Eisheiligen schlagen zu – was steckt hinter dem plötzlichen Temperatursturz?

Kaum zu glauben, aber wahr: Noch am Freitag klettern die Temperaturen in Teilen Deutschlands auf fast 30 Grad – echtes Frühsommerfeeling im Mai. Doch damit ist es jetzt erst einmal vorbei. Eine markante Wetterumstellung bringt das Kontrastprogramm. Am Wochenende rauscht die sogenannte Polarfront über das Land und sorgt für einen regelrechten Temperatursturz. Die Höchstwerte halbieren sich bis Sonntag nahezu. In vielen Regionen bleibt das Thermometer dann bei kühlen 13 bis 16 Grad hängen. Und das ist noch nicht alles: Nachts kann es vor allem in den Frühstunden wieder Bodenfrost geben – besonders in klaren und windstillen Nächten.

Wer sind die Eisheiligen – und warum machen sie so einen Wirbel?

Die Eisheiligen sind eine bekannte meteorologische Bauernregel. Sie bezeichnen die Tage vom 11. bis 15. Mai, an denen häufig noch einmal kalte Luftmassen aus Norden oder Osten nach Mitteleuropa strömen. Die Namenstage der Heiligen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia stehen stellvertretend für diesen Wetterumschwung.


Historisch betrachtet, liegt die Ursache in der sogenannten Gregorianischen Kalenderreform von 1582. Durch die Verschiebung von zehn Tagen trifft das typische "Eisheiligen-Wetter" in Wahrheit oft eher in der Zeit zwischen dem 18. und 21. Mai auf – also rund eine Woche später. Trotzdem hält sich der Termin vom 11. bis 15. Mai hartnäckig im Volksglauben. 2025 scheint das Phänomen sogar ein paar Tage früher einzutreten.

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Polarluftmassen rauschen ab dem Wochenende nach Deutschland. Sind es die verfrühten Eisheiligen?

Polarluft statt Mai-Sonne: So kalt wird es jetzt

Mit der hereinziehenden Kaltfront verabschiedet sich nicht nur die warme Luft, sondern es wird stellenweise auch richtig ungemütlich. Verantwortlich ist die sogenannte Polarfront – eine Luftmassengrenze, an der kalte Polarluft aus Nordwesten auf die deutlich wärmere Frühlingsluft trifft. Das sorgt nicht nur für einen drastischen Temperaturabfall, sondern auch für Gewitter, vor allem in der Landesmitte und im Norden. Schon am Samstag ist es vielerorts deutlich kühler, die Schauer ziehen durch, und die Sonne macht sich rar. Die gefühlte Temperatur sinkt rapide – ein echter Wetter-Schock nach dem Hitzeauftakt Anfang Mai.

Nächtlicher Frost möglich – Pflanzen in Gefahr?

Besonders Hobbygärtner sollten in den kommenden Nächten wachsam sein. Bei klarem Himmel und wenig Wind sind in den Frühstunden Temperaturen unter 5 Grad möglich – regional sogar Bodenfrost. Empfindliche Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Sommerblumen könnten Schaden nehmen. Wer auf Nummer sicher gehen will, deckt seine Pflanzen mit Vlies oder Folie ab. Das Risiko betrifft vor allem das Binnenland – in Flusstälern und Senken kann es besonders kalt werden. Ob die „Kalte Sophie“ am 15. Mai wirklich das Ende der Frostgefahr bedeutet, bleibt fraglich – auch Ende Mai kann es noch überraschend frisch werden.

Kaum Regen – Dürre verschärft sich

Trotz der Gewitter am Wochenende bleibt ein großes Problem bestehen: der fehlende Regen. Schon jetzt zeigen sich in Teilen Nord- und Ostdeutschlands deutliche Dürresignale. Und auch in der kommenden Woche ist kaum Niederschlag in Sicht. Zwar bringt die kalte Luft eine gewisse Erfrischung, doch der dringend benötigte Landregen bleibt aus. Besonders Landwirte blicken mit Sorge auf die nächste Zeit. Während sich die Temperaturen bei rund 15 Grad einpendeln, könnte sich die Trockenheit weiter verschärfen – mit Folgen für die Vegetation und die Wasserreserven.

Fazit

Die Eisheiligen zeigen sich in diesem Jahr früh und heftig – mit Temperatursturz, Frostgefahr und Wetterkapriolen. Doch der Frühling gibt sich noch nicht geschlagen.