Wetterforscher erklärt: Früher Frost im Mai - waren das schon die Eisheiligen oder kommt die gefährliche Kälte noch?

Die Nächte sind ungewöhnlich kalt, der Osten meldet Minusgrade – war das der frühe Besuch der Eisheiligen? Viele fragen sich jetzt: Bleibt es dabei oder kommt im Mai noch mehr Frost? Die Wetterlage bleibt angespannt – und birgt Überraschungen.
Am Dienstagmorgen sackten die Temperaturen im Osten Deutschlands überraschend in den Keller. In einigen Regionen wurden bis zu -2 Grad Celsius gemessen – deutlich frostiger als für die Jahreszeit üblich. Pflanzen und Blüten litten spürbar unter der plötzlichen Kälte. Besonders in Brandenburg und Sachsen wurden Schäden an Obstbäumen und Gartenpflanzen gemeldet. Während es im Westen, Süden und Norden deutlich milder blieb, fragt sich nun ganz Deutschland: War das schon der frostige Höhepunkt? Oder erleben wir nur eine erste, verfrühte Phase der sogenannten Eisheiligen?
Eisheilige im Anmarsch – oder längst vorbei?
Traditionell treten die Eisheiligen Mitte Mai auf, genauer zwischen dem 11. und 15. Mai. Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und die kalte Sophie stehen sinnbildlich für späte Kaltluftvorstöße. Dass es nun bereits Anfang Mai frostig wurde, überrascht viele. Doch Wetterexperten geben keine Entwarnung. Ein früher Kälteeinbruch bedeutet nicht, dass weitere Frostnächte ausgeschlossen sind. Die Atmosphäre bleibt weiterhin anfällig für kalte Luft aus dem Norden – auch über die zweite Maihälfte hinaus. Es ist also gut möglich, dass uns die "echten" Eisheiligen noch bevorstehen.
Wie wahrscheinlich ist nochmaliger Frost?
Die Wetterlage der kommenden Tage zeigt: Es wird zwar milder, aber nicht stabil warm. Nach aktuellem Stand pendeln sich die nächtlichen Tiefstwerte zwischen 5 und 10 Grad ein. Doch klarer Himmel in Verbindung mit Hochdruck kann weiterhin zu nächtlicher Abkühlung führen – vor allem in ländlichen Regionen. Meteorologen warnen deshalb davor, sich in Sicherheit zu wiegen. Bodenfrost kann auch noch Ende Mai oder Anfang Juni auftreten, insbesondere wenn kalte Luftmassen aus Nordosteuropa nach Deutschland strömen. Die Gefahr ist zwar geringer, aber längst nicht gebannt.

Was bedeutet das für Garten und Landwirtschaft?
Für Hobbygärtner und Landwirte bleibt die Lage angespannt. Früh gepflanzte Gemüsesorten und empfindliche Blüten sollten weiterhin geschützt werden. Wer bereits Tomaten, Zucchini oder andere wärmeliebende Pflanzen ins Freie gesetzt hat, sollte sie in den nächsten Wochen bei klarem Himmel abends abdecken. Auch wenn die Temperaturen tagsüber zunehmend frühlingshaft sind, sind die Nächte noch nicht zuverlässig frostfrei. Ein plötzlicher Rückfal l ist jederzeit möglich, besonders bei einer Umstellung der Großwetterlage.

Fazit: Mai bleibt unberechenbar
Die jüngste Frostnacht war möglicherweise ein Vorbote – aber ganz sicher nicht das Ende der Kältegefahr. Die klassischen Eisheiligen stehen noch bevor, und selbst danach sind weitere Fröste nicht ausgeschlossen. Wer sich zu früh auf einen stabilen Frühling einstellt, könnte unangenehm überrascht werden. Die Devise für die kommenden Wochen lautet: Wetterlage beobachten, Pflanzen schützen und mit allem rechnen. Denn eines ist sicher – der Mai macht weiterhin, was er will.