Trockene Böden, blockierte Wetterlage - Wetterforscher alarmiert: Warum uns ein heißer Dürresommer bevorstehen könnte

Kaum Regen, ständige Hochs und ausgedörrte Böden – Deutschland steuert auf einen Hitzesommer zu. Die Wetterlage lässt kaum Spielraum für Entspannung.
Ein stabiles Hoch nach dem anderen – und kein Ende in Sicht. Auch diese Woche steht wieder unter dem Einfluss eines neuen Hochdruckgebiets: Hoch Riccarda übernimmt die Kontrolle über Mitteleuropa. Die Folge ist eine sogenannte blockierte Wetterlage. Tiefdruckgebiete mit Regen bleiben auf Abstand, stattdessen dominiert trockenes und ruhiges Wetter. Diese Blockade hält nun schon seit Wochen an und verhindert eine großflächige Durchfeuchtung der Böden.

Einzig im Süden, insbesondere im Alpenraum, kann es zu Wochenbeginn noch etwas regnen. Im Rest Deutschlands bleibt es hingegen staubtrocken. Die Trockenheit hat sich inzwischen tief in den Boden gefressen – ein Zustand, der schon jetzt an das Dürrejahr 2018 erinnert, nur dass es in diesem Jahr noch früher begonnen hat.
Deutschland aktuell trockener als im Mai 2018
Die aktuellen Daten zeigen: Viele Regionen in Deutschland sind derzeit deutlich trockener als zur gleichen Zeit im Jahr 2018. Damals entwickelte sich aus einem trockenen Frühling eine monatelange Dürre mit weitreichenden Konsequenzen. Die Ausgangslage 2025 ist noch alarmierender: Im Mai fehlen vielerorts große Mengen an Niederschlag. Die Flüsse führen wenig Wasser, die Vegetation zeigt erste Schäden und die Landwirtschaft schlägt Alarm. Durch die Blockadelage kommt auch in den nächsten Tagen kein Landregen in Sicht – lediglich einzelne Wolkenfelder ziehen über das Land, doch sie bringen kaum nennenswerte Feuchtigkeit.
Warum Trockenheit die Hitze noch verstärken kann
Trockene Böden haben nicht nur Auswirkungen auf Pflanzen und Wasserhaushalt, sie beeinflussen auch direkt die Lufttemperatur. In feuchten Böden verdunstet Wasser, was einen kühlenden Effekt auf die Atmosphäre hat. Ist der Boden hingegen ausgetrocknet, fehlt diese natürliche Klimaanlage. Die Sonnenenergie wird dann fast vollständig in Wärme umgewandelt – die Temperaturen steigen schneller und höher. So entsteht ein Rückkopplungseffekt: Je trockener es ist, desto schneller entwickelt sich eine Hitzewelle. Genau das könnte uns im Sommer bevorstehen, wenn sich die aktuelle Trockenheit fortsetzt.
Hitzesommer durch Selbstverstärkung der Wetterlage?
Die Kombination aus blockierter Wetterlage, anhaltender Trockenheit und ausbleibendem Regen birgt das Potenzial für eine extreme Hitzesaison. Hochdruckgebiete können über Wochen nahezu ortsfest bleiben und so das Wettergeschehen einfrieren. Sobald sich in einem solchen Szenario zusätzlich heiße Luft aus südlichen Breiten nach Deutschland schiebt, wird es richtig brenzlig: Die ausgetrockneten Böden können die Hitze nicht puffern – stattdessen wird sie verstärkt. Damit steigen die Chancen auf längere Hitzewellen, wie sie in den vergangenen Jahren immer häufiger geworden sind.
Der Sommer 2025 steht auf der Kippe
Noch ist es nicht zu spät für eine Wende – doch die Prognosen lassen wenig Hoffnung. Solange sich die blockierte Wetterlage nicht löst, wird auch der dringend benötigte Regen ausbleiben. Die Dürresignale sind bereits jetzt nicht mehr zu übersehen: Bäume werfen frühzeitig Blätter ab, Felder zeigen Trockenschäden, und der Wasserstand in Seen und Flüssen sinkt. Sollte sich die Trockenheit in den Juni und Juli hineinziehen, ist ein heißer und extrem trockener Sommer fast unausweichlich. Die nächsten Wochen könnten darüber entscheiden, ob 2025 in die Reihe der Extremjahre eingeht.