Wasser im Ohr nach dem Schwimmen: So verhindern Sie Schmerzen und Infektionen – die besten Tipps laut Wissenschaft
Nach dem Schwimmen bleibt oft Wasser im Ohr zurück. Mit einfachen Tricks können Sie es abfließen lassen, Infektionen vorbeugen und unangenehme Schmerzen vermeiden.

Nach dem Schwimmen ist das unangenehme Gefühl im Ohr vielen bekannt: Es „klopft“ oder „raschelt“, alles klingt gedämpft. Das liegt daran, dass der Gehörgang keine gerade Röhre ist, sondern zweimal gebogen, bei manchen Menschen besonders eng.
Haare und Ohrenschmalz dienen als natürlicher Schutz, hindern aber auch Wasser daran, sofort abzufließen. Bei Menschen, die oft in kaltem Wasser schwimmen, können knöcherne Wucherungen entstehen – sogenannte Exostosen oder „Surfer-Ohr“ – die den Kanal zusätzlich verengen. Das Wasser kann dann mehrere Stunden oder sogar Tage in der Ohrmuschel verbleiben, bevor es sich selbst löst.
Sanfte Methoden, um Wasser abfließen zu lassen
Am einfachsten ist die Schwerkraft zu nutzen: Den Kopf zur Seite neigen und vorsichtig am Ohrläppchen ziehen, damit sich der Gehörgang streckt. Auch das Hinlegen auf die Seite auf ein Handtuch kann helfen. Besonders in der Sonne oder bei warmer Umgebung verdunstet das Wasser schneller. Es ist wichtig, keine Gewalt anzuwenden – zu heftiges Schütteln kann das Trommelfell belasten.
Drucktechniken für den sanften Effekt
Eine leicht gekrümmte Hand über dem Ohr kann ein kleines Vakuum erzeugen, das das Wasser in Bewegung setzt.
Diese Methoden sind schonend, effektiv und vermeiden Risiken, die durch Wattestäbchen oder Finger entstehen würden.
Ohrentropfen richtig anwenden
Wenn Wasser weiterhin im Ohr bleibt, können Tropfen auf Alkoholbasis aus der Apotheke helfen. Sie beschleunigen die Verdunstung und verhindern Bakterienwachstum.
Wer eigene Tropfen herstellen möchte, kann eine Mischung aus gleichen Teilen Alkohol und Essig verwenden. Wichtig: Nie anwenden bei Schmerzen, Entzündungen, Ausfluss oder einem Loch im Trommelfell. Nur wenige Tropfen genügen – Überdosierung kann Reizungen verursachen.
Gefahren von Wasser im Ohr
Warmes, feuchtes Milieu ist ein idealer Nährboden für Bakterien und Pilze. Eine häufige Folge ist die Otitis externa, auch „Schwimmerohr“ genannt. Typische Symptome sind Schmerzen beim Berühren der Ohrmuschel, Jucken, Rötung, Schwellung, Ausfluss oder sogar Fieber. Kinder zwischen sieben und 14 Jahren sind besonders gefährdet.
Vorbeugung: Ohrstöpsel und richtige Pflege
Regelmäßige Prävention ist einfach: Passende Ohrstöpsel oder eine Schwimmkappe halten Wasser größtenteils draußen. Nach dem Schwimmen die Ohren sanft abtrocknen oder leicht ablaufen lassen, eventuell ein kleines Handtuch in die Ohrmuschel legen. Für Kinder kann dies spielerisch gestaltet werden, um die Gewohnheit zu festigen.
Summary of Otitis Externa (Swimmers Ear)
— Pediatric on Squares (@OnSquares) June 4, 2023
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Wann ein Arztbesuch notwendig ist
Hält das Wassergefühl länger als zwei bis drei Tage an, treten Schmerzen, Schwellungen oder Ausfluss auf, sollte ein Arzt konsultiert werden. Meist werden dann antibiotische Tropfen oder andere Behandlungen verordnet. Vorsicht ist geboten bei häufigem Auftreten nach Schwimmen in Flüssen oder Seen, die vermehrt Bakterien enthalten können.
Quellen
Walizai, Tariq. External auditory canal exostoses. Last revised 5 October 2024.
Peter Carew, „How can I get water out of my ear after swimming?“, The Conversation, 25. Dezember 2025