ECMWF sieht ROT: Von Sturmtief am Dienstag bis Orkantief ab Donnerstag – Deutschland erwartet eine heftige Wetterwoche!
Ein mächtiges Tief zieht vom Atlantik Richtung Norden und schiebt mit starkem Höhenwind seine Ausläufer weit nach Mitteleuropa. Dieser „Atmosphären-Booster“ beschleunigt das Sturmsystem, das Deutschland zunehmend ab Donnerstag unter Druck setzt und für heftige Wetterlagen sorgt. Doch bereits am Dienstag fegt der Herbstwind heftig über Teile Deutschlands.

Noch vor dem eigentlichen Wetterumschwung deutet sich am Dienstag bereits erste Bewegung in der Atmosphäre an. Nach aktuellen Berechnungen des europäischen Wettermodells (ECMWF) kommt über Deutschland ein auffälliges Windfeld ins Spiel – mit kräftigen Böen an der See und orkanartigen Verhältnissen auf exponierten Berggipfeln.
Besonders im Umfeld der Nordsee sowie auf dem Brocken oder dem Feldberg könnten Böen der Stärke 10 bis 12 auftreten.
Diese Entwicklung deutet an, dass sich die Großwetterlage in eine hochaktive Phase bewegt – und das Tiefdrucksystem, das ab Donnerstag erwartet wird, ist dabei nur der nächste, deutlich markantere Schritt.
Wie entsteht das Sturmtief?
Auf dem Nordatlantik bildet sich ein neues Tiefdruckgebiet. An seiner Vorderseite wird milde Atlantikluft weit nach Osten transportiert.
Das Tief zieht dann unter Verstärkung Richtung Nordsee und enwickelt sich dabei nach dem Europäischen Wettermodell zu einem Sturmtief mit ausgeprägtem Windfeld.
Das Interessante dabei: In der Höhe wird das System durch starke Luftdruckunterschiede gestützt – der sogenannte Jetstream wirkt wie ein „Motor“, der das Tiefdruckgebiet antreibt und zugleich die Windgeschwindigkeiten am Boden verstärkt.

Wo wird es stürmisch?
Besonders am Donnerstag und Freitag sind verbreitet Sturmböen, teils auch schwere Sturmböen zu erwarten:
- Küstenregionen (Nordsee, Ostsee):
Windspitzen von 90 bis 120 km/h sind möglich – örtlich auch mehr. - Mittelgebirge und Hochlagen:
Hier drohen orkanartige Böen, vor allem auf exponierten Gipfeln wie dem Brocken. - In der Fläche (Mitte und Süden):
60 bis 90 km/h, in Böen auch mehr – besonders in freien Lagen und Städten.
Die genaue Stärke und Verteilung hängt davon ab, wie sich das Tief letztlich entwickelt. Noch gibt es unter den Wettermodellen unterschiedliche Einschätzungen, was Zugbahn und Windmaximum betrifft.
Regen kommt obendrauf
Das Tief bringt auch jede Menge Feuchtigkeit mit sich. In einigen Regionen – vor allem im Westen, im Mittelgebirgsraum und entlang der Alpen – können sich die Niederschlagsmengen rasch aufsummieren:
- Regional möglich: 30 bis 70 l/m² binnen 24 Stunden
- In Staulagen sind ergiebige Regenfälle wahrscheinlich
Lokale Überschwemmungen, volle Keller und Beeinträchtigungen im Straßenverkehr sind bei solchen Mengen nicht auszuschließen.

Von mild zu herbstlich-kühl
Mit dem Durchzug des Tiefs dreht die Strömung von Südwest auf Nordwest – und das hat spürbare Auswirkungen auf die Temperaturen:
- Am Donnerstag noch ungewöhnlich mild (teils über 20 °C)
- Ab Freitag: deutlicher Temperaturrückgang
- In rund 1500 m Höhe sinkt die Temperatur stellenweise um über 15 Grad
- In den Nächten ist örtlich Bodenfrost möglich, vor allem im Süden und in Tallagen
Damit vollzieht sich ein klassischer Luftmassenwechsel: Warme Atlantikluft wird durch kühlere Polarluft ersetzt.
Akuelles Wetter-Setup macht's möglich: Brisante Westlage vor dem Durchbruch
Meteorologisch betrachtet verdichten sich die Signale für eine hochdynamische Westlage mit eingelagerten Randtiefs, scharfen Luftmassengegensätzen und zunehmender Druckgradientverschärfung.
Solche Konstellationen bergen ein erhebliches Potenzial für markante Sturm- und Regenereignisse – mit regional teils extremen Ausprägungen. Zwar unterscheiden sich die Modelle in Zugbahn, Timing und Intensität noch leicht, doch in der grundsätzlichen Entwicklung herrscht Einigkeit: Ab Donnerstag greift ein kräftiges Sturmtief großflächig auf das Europäische Festland über – die Lage wird hochbrisant.