Warten auf die perfekte Welle: Diese Stadt lässt nicht nur Surfer-Herzen höher schlagen

Im Südwesten Frankreichs liegen einige der besten Surfreviere der Welt. Mit über 2500 Stunden Sonnenschein im Jahr, einer wunderschönen Küste und eleganter Architektur bietet Biarritz mehr als hohe Wogen.

Biarritz
Die nächste Woge rollt noch weiter: Wellenreiter in Biarritz.

Trotz der Vielzahl seiner Trümpfe interessieren sich die meisten Menschen in diesem Städtchen vor allem fürs Meer. Seit den 1960er Jahren bilden die Brecher vor Biarritz eines der gefragtesten Surfreviere der Welt. Dazu ist das Surf-Dorado unweit der spanischen Grenze auch ein beliebter Promi-Treff - und das schon seit langem.

„Das glücklichste Fleckchen Erde"

Früher waren viele Gäste königlich. Napoléon III. und seine schöne Kaiserin Eugénie – die sich schon 18 Jahre vor ihrer Hochzeit in den kleinen baskischen Fischerort verliebt hatte - machten das Dorf hoffähig. Der Adel folgte ihnen in die Ferien, bald schauten immer mehr Monarchen aus ganz Europa vorbei.

Englands Queen Victoria und King Edward VII. gehörten ebenso zu den prominenten Gästen wie Kaiserin Sisi und Spaniens König Alfonso XIII. Und der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck kam gleich mehrmals. „Biarritz ist das glücklichste Fleckchen Erde, das ich kenne", schrieb er 1884 begeistert an seine Frau, die trotzdem zu Hause geblieben war.

Hemingways „Fiesta" brachte das Board nach Biarritz

Später kam auch der Schriftsteller und Nobelpreisträger Ernest Hemingway. Sein Debütroman „Fiesta" wurde hier 1957 mit Tyrone Power, Ava Gardner und Erroll Flynn verfilmt. Die Filmcrew aus Kalifornien hatte Surfboards dabei, mit denen sie sich nach Drehschluss vergnügte. Mit Interesse beobachteten die Einheimischen das Treiben. Es war die Geburtsstunde des Surf-Mekkas Biarritz. Was damals exotisch war, ist heute ein Charakteristikum des Städtchens, in dem zahlreiche Surfschulen Neulinge in die Kunst des Wellenreitens einweihen.

Jetset und blaue Hortensien

Zugleich entwickelte sich Biarritz zu einem der ersten Treffpunkte des Jetset. Hier sah man Karl Lagerfeld, Jean-Paul Belmondo, Alain Delon, Cathérine Deneuve und Jeanne Moreau beim Chillen und Shoppen; Tina Turner entschied sich gleich für ein eigenes Haus. Denn die blau blühenden Hortensien, die steilen Gassen und die Art-Déco-Paläste haben ihren Zauber bewahrt. Den alten Glanz hat Biarritz durch einen Hauch frischen Glamour ergänzt - und eine der vitalsten Surf-Szenen der Welt.

Kulinarisches Glück und der Zauber des Südens

Ist das Wasser doch mal ruhig, gibt es genug zu tun: Einkaufen zum Beispiel, und Essen. Oder beides - kulinarische Freuden genießen im äußersten Südwesten Frankreichs besonderen Stellenwert. Von Fisch und Meeresfrüchten in den Markthallen über bunte baskische Tischwäsche bis hin zu köstlichem Käse und Schokolade, Pralinen und ähnlich Sündigem beim Chocolatier reichen die Versuchungen von Biarritz.

Das größte Schauspiel aber bietet das Meer. Sechs Küstenkilometer mit sandigen Stränden und schroffen Felsen eignen sich außer zum Plantschen und Wellenreiten auch zum Spazierengehen, Träumen und Entspannen. In den Cafés, Bars und Fisch-Restaurants an der Küste liefert das Rauschen des Meers den Soundtrack zum Genuss.