Tote Hose? Atlantische Hurrikansaison mit Anlaufschwierigkeiten

Die Hurrikansaison 2022 begann extrem schwach, auch im weiteren Verlauf verlief die Saison eher unterdurchschnittlich. In den weiteren Ozeanen bleiben tropische Wirbelstürme ebenso eher die Seltenheit. Nur Zufall oder lässt sich hier ein Trend erkennen?

Ozean, Atlantik, Ruhe
Tote Hose? Die atlantische Hurrikansaison 2022 verläuft - gemessen an den Vorjahren - sehr ruhig.

Ivan (2005), Katrina (2005), Matthew (2016), Michael (2018), Dorian (2019), Ida (2021). Die Liste der Kategorie 5 Hurrikane, die Landgang auf dem US-Festland machten, ist lang. Die Hurrikansaisonen der vergangenen Jahre fielen meist überdurschschnittlich aus, sowohl was die Anzahl der benannten Systeme betrifft, als auch hinsichtlich der Accumulated Cyclone Energy (ACE), einem Maß, welches die die Energie aller tropischen Systeme einer Saison aufaddiert.

2022 beginnt unterdurchschnittlich

Die Hurrikansaison 2022 begann schwach, man könnte fast sagen sie hat den Start völlig verschlafen. Nach dem offiziellem Start am 01. Juni kam es in der ersten drei Monaten zu drei tropischen Stürmen, wovon keiner den Hurrikanstatus erreichte. Erst am 02. September erreichte mit Danielle das erste System die Hurrikanstärke. Am 20. September erreichte mit Fiona das erste tropische System den Satus einer Major Hurricanes (Kategorie 3 oder mehr). Zum Vergleich: Der früheste Major Hurricane einer Saison datiert auf den 17. Juli 2005 (Emily).


Woher kommt die unterdurchschnittliche Hurrikanaktivität im aktuellen Jahr? Ein Blick auf die Temperaturen der Ozeane liefert nur bedingt Auffschluss. Aufgrund einer ausgeprägten La Nina Phase herrschen im tropischen Pazifik schon seit dem Sommer stark unterdurchschnittliche Wassertemperaturen - Gift für die Entwicklung tropischer Wirbelstürme. Doch im Atlantik schlägt das Pendel eher in die andere Richtung aus. Hier herrschen sogar überdurchschnittliche Wassertemperaturen - zumindest nahe der Oberfläche.

La Nina wirkt sich jedoch nicht nur die Wassertemperaturen der Ozeane aus. Auch die Winde in der Troposphäre werden dadurch beeinflusst.

So sorgten im Oktober kräftige Westwinde in der oberen Troposphäre für ausgeprägt vertikale Windscherung und daher suboptimale Entwicklungsbedingungen für Hurrikans im Atlantik.

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