Heute Nacht zählt dein Beitrag: Earth Night 2025 – gemeinsam für eine dunklere, nachhaltigere Zukunft.

    Heute Nacht ist es wieder so weit. Wenn ab 22 Uhr weltweit das Licht gedimmt wird, beginnt sie – die Earth Night 2025. Was auf den ersten Blick wie eine stille Umweltaktion anmutet, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein vielschichtiges Ereignis, das Wissenschaft, Ökologie, Gesundheit und Astrophysik auf eindrucksvolle Weise vereint.

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    Blick auf die Milchstraße über der Atacama-Wüste – einem der lichtärmsten Orte der Erde. Das Bild zeigt, wie natürlich dunkle Nächte ohne künstliche Lichtquellen aussehen können.

    Denn In einer Zeit, in der unser Planet nachts heller leuchtet als je zuvor, sendet die Dunkelheit ein dringend notwendiges Signal.

    Lichtverschmutzung – das unterschätzte Umweltproblem

    Die nächtliche Beleuchtung nimmt global weiter zu – und mit ihr die Lichtverschmutzung, die längst nicht mehr nur ein Problem für Astronomen ist. Moderne LED-Technologie hat Licht billig und verfügbar gemacht, doch der Überfluss an künstlichem Licht hat gravierende Folgen:

    • Ökosysteme geraten aus dem Takt, weil nachtaktive Tiere in ihrer Orientierung gestört werden.
    • Insekten sterben milliardenfach an heißen Leuchtquellen – mit Konsequenzen für die Bestäubung ganzer Pflanzenarten.
    • Und auch Menschen leiden: Schlafstörungen, Hormonverschiebungen und verminderte Melatoninproduktion sind messbare Effekte der Dauerbeleuchtung.

    Was das Mikroplastik in unseren Ozeanen ist, ist das Kunstlicht in unserer Atmosphäre – eine Form der Verschmutzung, die sich über unseren Köpfen ausbreitet und bislang kaum reguliert ist.

    Der verlorene Sternenhimmel

    Die Earth Night ist auch ein stiller Protest der astronomischen Community, denn die Lichtglocken unserer Städte lassen den Sternenhimmel verblassen. Während vor 150 Jahren jeder Mensch die Milchstraße mit bloßem Auge sehen konnte, bleibt dieses Erlebnis heute für die meisten verborgen – besonders für Kinder in urbanen Regionen.

    Das ist mehr als Nostalgie: Die Dunkelheit der Nacht ist unser Fenster zum Universum. Ihre Bewahrung ist eine Frage kulturellen und wissenschaftlichen Erbes.

    Ein Appell zur Verantwortung

    Was die Earth Hour mit einer Stunde Lichtaus für den Klimaschutz ist, will die Earth Night mit einer ganzen Nachtfür die Dunkelheit erreichen. Dabei geht es nicht darum, Städte in unsichere Finsternis zu stürzen, sondern um einen bewussteren Umgang mit Licht als Ressource.
    Schon einfache Maßnahmen wie:

    • wärmeres Licht (< 2700 K),
    • abgeschirmte Leuchten,
    • Bewegungsmelder statt Dauerlicht
      sind effektive Wege, Energie zu sparen, CO₂ zu reduzieren und Lebensräume zu schützen – ohne auf Sicherheit zu verzichten.

    Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung

    Die Initiatoren – die gemeinnützige Organisation „Paten der Nacht“ – rufen mit der Earth Night dazu auf, innezuhalten. Eine Nacht im Jahr, um uns zu erinnern, wie wertvoll Dunkelheit ist.

    Vielleicht ist es gerade diese Stille, die wir in einer Welt des Lichts vergessen haben – eine unsichtbare Dimension, die unser Klima, unsere Gesundheit und unsere Fähigkeit, ins Universum zu blicken, still mitprägt.

    Quelle

    Herausgeber: Paten der Nacht – gemeinnützige Organisation zum Schutz der natürlichen Nacht, Stand: 2025 🌐 www.earth-night.info