Es schnauft und raschelt im Beet? So kommt der Igel in Ihrem Garten gut durch den Winter
Jetzt beginnt die Zeit, in der im Garten weniger zu tun ist. Zwar darf man Hecken und Bäume nun zurückschneiden. Doch wer seinen Garten igelfreundlich gestalten möchte, sollte sich Zurückhaltung auferlegen.

Im naturnahen Garten gilt: Weniger ist mehr. Insbesondere, wenn Igel durch den Garten streifen, ist es wichtig, ein paar Ecken unaufgeräumt zu lassen - und unbedingt auf Mähroboter zu verzichten. Igel lieben heimische Hecken, Stauden, Blumen und Kräuter, wilde Ecken mit hohem Gras, Totholz, Trockenmauern, Komposthaufen und Laubhaufen mit viel Reisig.
Auch dem Igel setzt Habitatverlust zu
Wenn der Winter naht, wollen viele Menschen den stacheligen Tieren helfen. Und zwar aus gutem Grund, denn Igel leiden wie viele heimische Arten unter Habitatverlust und geraten in vielen Gegenden zunehmend unter Druck. Außerdem sind sie entzückend anzusehen und echte Sympathieträger.
Sie wollen Igel zum Überwintern in Ihrem Garten einladen? Schichten Sie Äste und Zweige, die beim Zurückschneiden von Bäumen und Stauden zurückbleiben, in einer Gartenecke zu einem Reisighaufen auf. Geben Sie zusätzlich altes Laub darauf und der Igel hat einen idealen Platz für den Winterschlaf. Auch eine umgedrehte und mit Laub bedeckte Holzkiste eignet sich gut als Winterquartier.
So sieht ein gesunder Igel aus
Wie man erkennt, ob ein Igel Unterstützung braucht, erklärt der BUND Naturschutz in Bayern. Faustregel: Ein Igel, der trinkt und frisst, keine kahlen Stellen am Bauch oder im Stachelkleid hat, wenig sichtbare Parasiten und keine Verletzung aufweist und dazu aktiv und wehrhaft wirkt, ist gesund und fit für den Winter. Glänzende, gut sichtbare Augen und ein birnenförmiger, nicht unterernährt wirkender Körper sind weitere Merkmale des gesunden Igels. Ihn lässt man in Ruhe und erfreut sich aus der Distanz an dem hübschen Tier.
Und wenn etwas nicht stimmt? Hilfsbedürftig sind laut BUND verletzte, kranke und unterernährte Igel; außerdem verwaiste Igel-Babys, die sich mit geschlossenen Augen außerhalb des Nests befinden. Und: Jungtiere, die Anfang November weniger als 500 Gramm wiegen, haben nicht das erforderliche Wintergewicht. Hier kann man mit einer Mischung aus Katzenfutter und Igeltrockenfutter helfen. Milch ist unverträglich.
Kranke und verletzte Igel benötigen schnelle Hilfe
Ein kranker Igel wirkt apathisch, röchelt, sondert Schleim ab oder ist gar von Maden befallen. Er braucht wie wie ein verletzter Igel medizinische Versorgung. Der BUND rät davon ab, ein solches Tier zu füttern und zu beobachten. Besser ist es, sofort eine Igelstation oder einen igelkundigen Tierarzt zu verständigen.
Gesunde Igel finden sich in der Natur ohne den Menschen am besten zurecht. Sie freuen sich, wenn sie im Garten einen sicheren Unterschlupf finden. Weniger nutzt es ihnen, wenn sie von wohlmeinenden Zweibeinern ins Haus geholt werden. Erlaubt ist das ohnehin nicht: Laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen nur verletzte, kranke oder hilflose Tiere aufgenommen werden.
Quellen:
https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/tieren-helfen/igel