Vögel, Igel, Eichhörnchen und Insekten: So wird Ihr Garten zu einer Oase für Wildtiere

Der Lebensraum heimischer Wildtiere wird durch Zersiedelung und Versiegelung immer kleiner. Gärten können wichtige Refugien sein. Mit ein paar Tricks lässt sich auch ein kleines Stück Grün tierfreundlich gestalten.

Igel
Wer hätte ihn nicht gerne im Garten? Der Igel lässt sich locken - durch ein naturbelassenes Umfeld.

Der Lebensraum unserer heimischen Fauna wird immer kleiner. Durch Bebauung, immer mehr versiegelte Flächen und Stein- und Schottergärten geraten viele Arten zunehmend unter Druck.

Zugleich haben etwa Igel und Eichhörnchen mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen - kürzere, wärmere Winter stören den Rhythmus der Tiere, Dürreperioden erschweren ihnen die Nahrungssuche.

Tiere schätzen wilde Winkel im Garten

Es gibt Möglichkeiten, dieser Entwicklung gegenzusteuern - indem man den eigenen Garten zu einem Rückzugsort für Vögel und Insekten, aber auch für Eichhörnchen, Fledermäuse, Amphibien und Igel macht.

Derzeit beginnen viele Tiere, sich auf den näher rückenden Winter vorzubereiten. Auch dabei kann der Mensch sie unterstützen.

Nach wochenlanger Trockenheit verlieren Bäume schon früh Laub. Aus den fallenden Blättern lässt sich ein Laubhaufen schichten, in dem Igel gerne nach Insekten suchen und sich womöglich demnächst auch ihr Überwinterungsquartier einrichten. Deshalb lohnt es sich, dem Wunsch nach Ordnung zu widerstehen und nicht jedes Blatt in der braunen Tonne zu versenken.

Toleranzschwelle für Wildkräuter erhöhen

Ohnehin gilt: Verzicht auf übertriebene Akkuratesse bei der Gartengestaltung kommt der Natur zugute. Kurzgeschorene Rasenflächen bieten Insekten keine Nahrung, weshalb es sich lohnt, die Toleranzschwelle für das ein oder andere Wildkraut zu erhöhen und im Sommer möglichst selten zu mähen.

Wer dazu im Garten auf Obstbäume, beerentragende Sträucher und Blumen wie Lavendel, Sonnenhut, Echte Kamille, Flieder und Rittersporn setzt, bietet Vögeln, Eichhörnchen und Insekten Beeren, Pollen und Samen nach ihrem Geschmack.

Forsythien, Pfingstrosen und Hortensien bieten für Insekten kaum Pollen oder Nektar oder eignen sich aufgrund der Form ihrer Blüten nicht für sie. Natürlich sind sie als Farbtupfer im Garten zulässig, solange genug anderes wächst.

Wichtig sind Überwinterungsmöglichkeiten. Neben dem Laubhaufen empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund das Anlegen von Reisighaufen oder Holzstapeln. Sie locken Insekten an und in ihrem Gefolge Vögel, Igel, Fledermäuse und Eidechsen und dienen zudem vielen Tiere als Winterquartier.

Reisig, Laub und Totholz als Winterquartier für Igel

Igel freuen sich über eine Ecke mit Reisig, Laub und Totholz, die ihnen sowohl Schutz als auch Nahrung bietet. Auch ein Igelhaus ist eine gute Möglichkeit, einen Igel zum Überwinternzu motivieren. Wichtig sind für sie zudem Schlupflöcher von mindestens zehn Zentimetern Höhe und Breite in Gartenzäunen.

Weil die Fortpflanzungszeit von Igeln erst im August endet, sind sie in den nächsten Wochen und Monaten noch sehr aktiv, bevor sie im November ihren Winterschlaf beginnen. Jetzt müssen sie sich das nötige Gewicht anfressen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Dafür muss der Garten giftfrei und möglichst naturbelassen sein, damit der Igel seine bevorzugte Nahrung findet: Käfer, Raupen, Spinnen, Larven von Nachtschmetterlingen, Ohrwürmer und Tausendfüßler.