Deutschland in der Gluthölle: Was passiert, wenn uns eine Woche mit 45 Grad trifft? Wäre unser Land vorbereitet?
Eine Woche mit 40 bis 45 Grad – was wie ein dystopisches Zukunftsszenario klingt, könnte Realität werden. Ist Deutschland bereit für die Hitze der Zukunft?

Deutschland wird heißer – und zwar schneller, als viele glauben. Klimaforscher warnen seit Jahren vor zunehmenden Extremtemperaturen, doch die Realität überholt die Prognosen. Was, wenn ein extremer Hitzeschub das Land trifft – eine volle Woche mit Temperaturen zwischen 40 und 45 Grad Celsius? Ein solches Szenario wäre nicht nur eine Herausforderung, es wäre eine Katastrophe mit Ansage. Noch fehlt es an Strategien, Infrastruktur und Bewusstsein, um mit derart extremen Temperaturen umzugehen.
In Südeuropa oder Nordafrika kennt man solche Hitzewellen. Doch Deutschland ist infrastrukturell und gesellschaftlich nicht für Temperaturen jenseits der 40 Grad gewappnet. Unsere Städte sind nicht für Hitzeschutz gebaut, die Bevölkerung ist nicht ausreichend vorbereitet – und die Politik ringt noch immer um langfristige Lösungen.
Städte als Glutöfen: Der Kollaps der Infrastruktur
Asphalt bricht auf, Züge bleiben stehen, Stromnetze überlasten: Wenn Deutschland von einer 45-Grad-Woche getroffen würde, wären insbesondere die Städte Brennpunkte der Krise. Beton und Glas speichern die Hitze, die Luft kühlt nachts kaum ab. Kliniken und Pflegeeinrichtungen kämen an ihre Grenzen, Klimaanlagen wären Mangelware und vielerorts überhaupt nicht vorhanden.
Der Verkehr würde teilweise zusammenbrechen. Schienen könnten sich verformen, Autobahnen aufplatzen. Öffentliche Verkehrsmittel würden ausfallen – nicht nur durch Materialversagen, sondern auch durch gesundheitliche Notfälle bei Fahrgästen und Personal. Die Gefahr für Leib und Leben wäre real – besonders für ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke.
Wasser, Strom, Gesundheit: Die kritischen Schwachstellen
Ein entscheidendes Problem wäre die Versorgung mit Trinkwasser und Energie. In Hitzewochen steigt der Wasserverbrauch drastisch – sei es durch Duschen, Bewässerung oder Kühlung. Doch in Trockenphasen sind Flüsse wie der Rhein ohnehin schon an der Belastungsgrenze. Ein Ausfall von Wasserversorgung oder Kläranlagen wäre katastrophal.
Zugleich steigt der Strombedarf durch Ventilatoren und Kühlgeräte massiv, was Netze überlasten könnte – Blackouts wären nicht ausgeschlossen. Die gesundheitlichen Folgen wären ebenfalls gravierend: Hitzschläge, Kreislaufzusammenbrüche, Dehydrierung. Krankenhäuser wären überfüllt, Notdienste überlastet. Die Sterberate würde deutlich steigen – allein 2022 starben laut RKI über 8.000 Menschen durch Hitze, und das bei deutlich moderateren Temperaturen.
Landwirtschaft und Wirtschaft unter Druck
Ernteausfälle, Waldbrände, Produktionsstopps – die Auswirkungen auf Wirtschaft und Umwelt wären tiefgreifend. Die Landwirtschaft leidet schon jetzt unter Dürreperioden, bei 45 Grad wären ganze Ernten gefährdet. Kühe geben weniger Milch, Felder verdorren, der Boden wird unbrauchbar. Auch der Wald brennt bei extremer Hitze und Trockenheit häufiger – mit massiven Schäden für Ökosysteme und Anwohner.
Gleichzeitig müssten Fabriken mit Wasserkühlung ihren Betrieb drosseln oder einstellen, Produktionsausfälle wären unausweichlich. Arbeitsplätze in Außenbereichen – auf Baustellen, in der Landwirtschaft oder im Lieferverkehr – wären nicht mehr sicher möglich. Die wirtschaftlichen Verluste einer solchen Hitzewoche könnten in die Milliarden gehen.
Zeit zu handeln – bevor es zu spät ist
Das 45-Grad-Szenario ist keine Science-Fiction mehr. Der Klimawandel bringt uns immer näher an diese Realität. Deutschland muss sich jetzt auf eine heiße Zukunft vorbereiten. Dazu gehören: Hitzeschutzpläne, kühlere Städte durch Begrünung, Anpassung der Infrastruktur, Warnsysteme, Aufklärung und Schutzkonzepte für vulnerable Gruppen.
Je länger wir warten, desto größer wird der Schaden. Eine Woche mit 45 Grad würde Deutschland erschüttern – gesellschaftlich, wirtschaftlich, gesundheitlich. Was fehlt, ist nicht das Wissen, sondern der politische Wille zur Umsetzung. Hitze tötet – und sie wird bleiben. Jetzt ist die Zeit, zu handeln.