Wenn die Dürre zu lang anhält, können auch Mischwälder austrocknen

Es ist eine die einfachsten Maßnahmen unserer Zeit, den Wald so bewirtschaften, dass möglichst viele Baumarten vorkommen. Das Mischen der Arten erhöht die Widerstandsfähigkeit und die Langlebigkeit des Waldes.

Trockenheit ist eine Folge des Klimawandels und schadet unseren Wäldern

Eine neue internationale Studie zeigt, dass bei extremer Dürre die Mischung auch nicht mehr viel hilft.

Der Wettbewerb um Wasser nimmt zu

Unter der Leitung von Hernán Serrano-León der Universität Freiburg wurden insgesamt 1600 Bäume und ihr Wachstum analysiert. Die Artenvielfalt ist auf jeden Fall unterstützend bei Dürreperioden, die weniger lang und nicht über ein Jahr hinaus andauern.

Da ist die Mischung aus verschiedenen Baumtypen ein großer Vorteil. Die aktuelle Analyse zeigt jedoch, dass bei längeren Dürreperioden der Wald komplexere Folgen haben kann. So kann es beispielsweise für das Ökosystem mehr Stress bedeuten und ein Wettbewerb um Wasser unter den Bäumen entstehen.

„Unsere Ergebnisse zeigen deutlich: Eine größere Baumartenvielfalt kann angesichts zunehmender und intensiverer Dürren keine Universalempfehlung sein. Um die Dürreresistenz von Wäldern zu verbessern, müssen Artenzusammensetzung und Bewirtschaftungsstrategien gezielt an die jeweiligen lokalen Bedingungen angepasst werden.“, erklärt Hernán Serrano-León, Erstautor der Studie und Forstwissenschaftler an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg.

In Deutschland ist Dürre im Wald und der Natur mittlerweile auch ein wichtiges Thema.

Der Klimawandel führt zu weniger Wolkenbildung und damit auch zu weniger Regen

Auch wenn in Spanien, Griechenland und Italien starke Waldbrände viel mehr zerstören, sind unsere Wälder deutlich zu trocken.

Auch in Deutschland gibt es bereits lange Dürreperioden

Durch die geringeren Niederschläge, mehr Sonnenstunden und die Veränderungen des Klimas sind die Prognosen auch für Deutschland weniger gut. Besonders in Mitteldeutschland und Westdeutschland gibt es Zustände, wo der Gesamtboden oder der Oberboden zu wenig Wasser zur Verfügung hat. Das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung bemerkt die starken Unterschiede in der Niederschlagsmenge.

Einige Regionen blieben niederschlagsfrei

So blieben im Sommer einige Regionen über drei Wochen regenfrei und in anderen Gebieten kam es zu teils kräftigen Regenmengen. Das sehr trockene Frühjahr benötigte dringend eine ausgeglichene Niederschlagsmenge im Sommer. Die Niederschläge in den letzten Monaten konnten die Dürre nicht ausgleichen. Ob sich der Wasserhaushalt erholt, können somit nur die kommenden Regenzeiten im Herbst zeigen.

Quellenhinweise

Serrano-León H, Blondeel H, Glenz P, Steurer J, Schnabel F, Baeten L, Guillemot J, Martin-StPaul N, Skiadaresis G, Scherer-Lorenzen M, Bonal D, Boone M, Decarsin R, Druel A, Godbold DL, Gong J, Hajek P, Jactel H, Koricheva J, Mereu S, Ponette Q, Rewald B, Sandén H, van den Bulcke J, Verheyen K, Werner R, Bauhus J (2025): Multi-year drought strengthens positive and negative functional diversity effects on tree growth response. In: Global Change Biology. 10.1111/gcb.70394

UFZ.de (2025). Bilanz des Sommers 2025. Dürren und Hochwasser. Extremereignisse in Deutschland. Im Fokus.