Deutschland im Nebel: Warum er im Herbst häufig zu sehen ist
Nebel ist eines der eindrucksvollsten Naturphänomene des Herbstes: geheimnisvoll, atmosphärisch, aber auch eine ernstzunehmende Gefahr.

Es ist dieser Moment, wenn du frühmorgens die Haustür öffnest und die Welt plötzlich in Watte gehüllt zu sein scheint. Straßenlaternen tauchen in weiche Lichtkegel, Bäume verschwinden im Grau, und jeder Schritt fühlt sich an, als würdest du in eine andere Dimension eintreten. Der Herbst ist da. Und mit ihm die Zeit des Nebels. Doch was steckt eigentlich hinter diesem geheimnisvollen Wetterphänomen, das uns Jahr für Jahr zwischen Faszination und Gefahr begleitet?
Nebel: Eine Wolke, die über der Erde schwebt
Meteorologisch betrachtet ist Nebel nichts anderes als eine Wolke, die direkt an der Erdoberfläche hängt. Diese entsteht, wenn die Luft so stark abkühlt, dass sie den enthaltenen Wasserdampf nicht mehr halten kann. Die überschüssige Feuchtigkeit kondensiert zu winzigen Wassertropfen. Das Ergebnis? Die klare Sicht weicht einem milchigen Dunst, der vor allem im Herbst und im Winter häufiger zu sehen ist. Das liegt auch daran, dass in dieser Zeit die Nächte länger und die Temperaturen niedriger sind. Dadurch bildet sich Nebel viel häufiger als im Frühling oder Sommer.
Welche Nebelarten in Deutschland besonders bekannt sind
Der Strahlungsnebel ist in Deutschland der bekannteste. Er entsteht in klaren, windstillen Nächten, wenn die bodennahe Luftschicht stark auskühlt. Oft bleibt er den ganzen Tag in Senken oder Tälern hängen, während auf den Bergen Sonne und blauer Himmel dominieren.
Advektionsnebel zeigt sich meist im Winter, wenn warme, feuchte Luft über eine kältere Region strömt. Zum Beispiel, wenn Südwinde auf das noch kalte Wasser der Nord- oder Ostsee treffen.
Eine weitere Form ist der Verdunstungsnebel, den man auch als Seerauch bezeichnet. Besonders im Herbst, wenn das Wasser eines Sees noch warm ist, die Luft aber schon kühl, steigen feine Nebelschwaden von der Oberfläche auf. Ein wahrhaft magischer Anblick.
Die vierte Form ist der sogenannte Mischungsnebel. Dieser entsteht, wenn sich kalte und warme Luftmassen vermischen.
Die Gefahr darf nicht unterschätzt werden
So wundervoll und mystisch der Nebel auch aussehen mag: Man darf nicht vergessen, dass er auch sehr gefährlich werden kann. Denn wenn der Nebel zu dicht ist, wird die Sichtweite erheblich eingeschränkt. Das sorgt gerade auf Autobahnen immer wieder für gefährliche Situationen. Plötzliche Nebelbänke sind eine häufige Ursache für Auffahrunfälle oder sogar Massenkarambolagen. Deshalb warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) regelmäßig davor, wenn die Sicht unter 150 Meter fällt. Dann ist nämlich besondere Vorsicht geboten.