Können Metalle aus der Tiefsee tatsächlich klimafreundlich sein?

Ein Forschungsteams des Max-Planck-Instituts für Nachhaltige Materialien aus Düsseldorf möchte nach eigenen Angaben wichtige Metalle aus der Tiefsee fördern, ohne der Umwelt zu schaden.

Die Tiefsee ist immer noch weitestgehend unerforscht

Eine großangelegte Studie im Pazifik zeigt auf, dass eine Förderung grundsätzlich möglich ist. Das Team hat ein Verfahren entwickelt mit dem Kupfer, Nickel und Kobalt aus Manganknollen ohne den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid gewonnen werden könnte.

Ein Verfahren mit weniger Kohlenstoffdioxid-Ausstoß

Mit Hilfe der elektrischen Lichtbogenofen-Technik und Wasserstoffplasma als Reduktionsmittel konnte das Forschungsteam die Metalle fördern. Laut Studie verringern sich demnach die Emissionen um bis zu 90 Prozent.

Auch der Energiebedarf ist im Vergleich zu standardisierten Methoden um 20 Prozent geringer.

Tiefseebergbau ist weiterhin international umstritten

Generell ist Fakt, dass viele Länder sich weiterhin gehen Tiefseebergbau aussprechen. Ob es jemals zu einer Förderung der Metalle kommt, bleibt somit unklar. In der Studie wird nicht im Besonderen auf die Sicherheit eingegangen, die durchaus eines der wichtigsten Faktoren ist, um das Ökosystem in der Tiefsee nicht zu stören.

Institutsdirektor Raabe sieht in seiner Forschung ein positiven Beitrag für die zukünftige Wirtschaftskette.

„Wenn wir uns von einer CO2-intensiven Wirtschaft verabschieden wollen, müssen wir einige bittere Pillen schlucken.“, erläutert Prof. Dr. Dierk Raabe.

Im Hinblick auf die Reduktion von Kohlenstoffdioxid kommt immer wieder der Tiefseebergbau zur Sprache

Blicken wir auf die aktuellen Diskussionen, ist der Tiefseebergbau in der letzten Zeit immer wieder thematisiert worden. Die Forschung in dem Bereich sind jedoch sehr gering.

Ein Großteil über das Leben und die Funktion der Tiefsee ist weiterhin unerforscht. So können wir nicht beurteilen, was gegebenenfalls beschädigt wird, wenn mit einer wirtschaftlichen Förderung solcher Metalle begonnen würde.

Der Tiefseeboden birgt viele Schätze

Die Ökosysteme der Tiefsee sind extrem und gleichzeitig äußerst sensibel.

„Eingriffe sind kaum reversibel, die Folgen, z.B. beim Abbau der Manganknollen, wären noch nach vielen Tausend Jahren zu beobachten. Das Wissen über die Ökologie der Tiefsee ist äußerst begrenzt. Die Lebensräume mit ihren Artengemeinschaften sind oftmals einzigartig. Bergbauliche Vorhaben könnten die seltenen Arten und Habitate unwiederbringlich zerstören.“ , so das Deutsche Umweltbundesamt.

So bleibt es weiterhin bedenklich, wenn tatsächlich dieser unbekannte Lebensraum wirtschaftlich erschlossen würde. Tatsächlich denken Staaten wie Norwegen das „Nutzen“ der Tiefsee mit, wenn sie nachhaltige Pläne zur Energiegewinnung präsentieren.

Quellenhinweise

Deutsches Umweltbundesamt. (2025). Bergbau am Tiefseeboden. Tiefseebergbau. Nutzung und Belastungen. Meere. Wasser.

Springer Professional. (2025). Forschende testen klimafreundliche Metallgewinnung aus Tiefsee. Metalle. Nachrichten.

Ubaid Manzoor et al. (2025). Low-waste, single-step, sustainable extraction of critical metals from deep-sea polymetallic nodules.Sci. Adv.11, eaea1223.