Hitze-Check: Diese Karte zeigt, ob Ihre Stadt von extremen Wärmegraden betroffen ist
Hohe Temperaturen, wenig Grün, viel Versiegelung: Die Deutsche Umwelt-Hilfe hat ermittelt, in welchen Städten es in Deutschland im Sommer unerträglich wird. 31 Städte bekommen eine Rote Karte, zwölf Millionen Menschen sind betroffen.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse des aktuellen Hitze-Checks: Grün ist in Städten kein schmückendes Beiwerk, sondern unverzichtbar. Denn Bäume und Büsche spenden Schatten und können die Temperaturen um einige Grade senken. Städte mit wenig Grün sind daher besonders von extremer Hitze betroffen.
Viel Beton und wenig Grün ergibt größere Hitze
Mit einem „Hitzebetroffenheits-Index" hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) jetzt zusätzlich erfasst, wie viele Menschen in den besonders von extremen Temperaturen betroffenen Städten leben. Dabei wurden in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Luftbild Umwelt Planung (LUP) mit Sitz in Potsdam zahlreiche Satellitendaten ausgewertet.
Um den Hitzebetroffenheits-Index zu berechnen, wurden die Städte in Raster aufgeteilt und ihre Versiegelung, das Grünflächenvolumen, die Oberflächentemperatur und die Bevölkerungsdichte ausgewertet.
Nur 28 Städte erhalten die „Grüne Karte"
Ergebnis: Von 190 Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern erhielten nur 28 Städte eine Grüne Karte. 131 wurden als „gelb" eingestuft, 31 als „rot". Neben steuerbaren Einflüssen wie der Begrünung und unversiegelten Flächen spielt auch die Geografie eine Rolle. Während Städte wie Hamburg, Kiel, Flensburg und Wilhelmshaven sich recht moderater Temperaturen erfreuen und daher als grün eingestuft wurden, sieht die Lage im Süden Deutschlands anders aus.
Hier leiden besonders viele Menschen unter großer Hitze
Denn dort befinden sich Deutschlands heißeste Städte. Negative Spitzenreiter sind Mannheim, Ludwigshafen, Worms, gefolgt von Rüsselsheim am Main und Frankfurt am Main. In den drei erstgenannten leben nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe 88 bis 91 Prozent der Menschen in stark belasteten Gebieten. Beim Spitzenreiter Mannheim lag die ermittelte Oberflächentemperatur in den Sommermonaten der Jahre 2019 bis 2024 bei 38,38 Grad. Zugleich beträgt der Anteil der Versiegelung an der Verkehrs- und Siedlungsfläche bei über 56 Prozent - bei einem übersichtlichen Grünvolumen.
Das sind die kühlsten Städte
Positive Spitzenreiter sind Hattingen, Gummersbach und Witten. Sie schnitten dank viel Grüns und eines relativ geringen Anteils versiegelter Fläche am besten ab, obwohl die drei nordrhein-westfälischen Städte nicht vom norddeutschen Klima profitieren.
Auch im Norden könnte sich die Lage bei voranschreitendem Klimawandel verschärfen, zumal auch dort in vielen Städten das Grün fehlt. Die Deutsche Umwelt-Hilfe rät Kommunen, Ländern und Bund, in Grünflächen zu investieren und vorhandenen Baumbestand zu erhalten. Der Hitzebetroffenheits-Index soll helfen, sich auf häufigere und längere Hitzeperioden vorzubereiten.