Haben wir nun zu viel oder zu wenig Vitamin-D?
Jahrelang verbreitete die medizinische Fachwelt, dass wie Europäer und Europäerinnen eigentlich dauerhaft an Vitamin-D Mangel leiden. Ganz gleich, ob wir in sonnenversöhnten Ländern oder in eher lichtarmen Staaten wohnten, der Mangel ist überall vertreten.

Jetzt sorgt ein Artikel der Stiftung Warentest für Aufsehen. Sie haben Vitamin-D Präparate getestet und üben starke Kritik an den Firmen, die sich am Vitamin-D Hype bereichern. Zurecht?
Viele Präparate sind hochdosiert
Insgesamt wurden 25 Angebote der Vitamin-D Nahrungsergänzungsmittel getestet. Viele der Präparate sind freiverkäuflich und können ganz einfach im Drogeriemarkt oder in der Apotheke unserer Wahl erworben werden.
Die große Kritik liegt noch nicht mal an den Nahrungsergänzungsmitteln selbst, sondern viel mehr an der Menge des Vitamin D3, welches in den Präparaten enthalten ist.
Es gibt keine Begrenzung - Vitamin D3 darf in hohen Dosis frei verkauft werden
Oftmals sind die Produkte mit einer deutlich zu hohen Menge angereichert und dennoch freiverkäuflich. Dies macht vor allem eine kleine Lücke in unseren Gesetzen möglich. Dabei ist eine Aufnahme von zu viel Vitamin-D schädlich und kann mit Nebenwirkungen verbunden sein. Diese sind dann beispielsweise Schlafstörungen, Herzrasen oder Kreislaufbeschwerden.
Brauchen wir alle hochdosiertes Vitamin-D?
Viele Firmen suggerieren, dass wir ihre Produkte unbedingt kaufen sollen und uns damit fit halten, besonders im Winter und in der Erkältungszeit. Wissenschaftlich bewiesen, ist dies jedoch nicht direkt. Ein guter Vitamin-D Wert kann unser Immunsystem unterstützen. Generell ist es ratsam, Produkte zu kaufen, die nicht mehr als die Tagesdosis oder die doppelte Tagesdosis an Vitamin D enthalten. Nur Personen mit chronischen Krankheiten wie beispielsweise Osteoporose benötigen andere bzw. stärkere Präparate.

Die Autoren und Autorinnen des Testberichts gehen damit einen deutlichen Schritt in Richtung Verbraucherschutz. Bereits schon im Oktober dieses Jahres hat das Bundesinstitut für Risikobewertung gewarnt, dass die Produkte mit hohem Vitamin-D Gehalt uns mehr schaden als nützen können.
Hochdosierte Produkte sind nur für Erkrankte sinnvoll
Generell ist der menschliche Körper darauf ausgelegt, selbst das Sonnenvitamin herzustellen. Dazu benötigen wir Sonne, unsere Haut und vor allem Bewegung an der frischen Luft. Dies ist im Winter teilweise nicht so einfach.
Doch, ist ein Besuch beim Hausarzt oder ein Vitamin-D Test aus der Apotheke eher anzuraten als das Einnehmen von schädlichen Produkten. Wenn wir wissen, wie gut oder wie gering der Vitamin-D Wert ist, können wir viel besser handeln und unserem Körper tatsächlich das zuführen, was ihm fehlt.
Quellenhinweise
NDR.de (2025). Vitamin D: Warnung vor zu hohen Dosen. Wissen. Radio und TV.
Stiftung Warentest. (2025). Oft geschluckt, nicht immer sinnvoll. Vitamin-D Präparate im Test. Häufige Erkrankungen.