Der in Brasilien entwickelte Biokraftstoff aus Kokosnüssen könnte dem Abfallproblem und der Wirtschaft des Landes helfen
Brasilianische Forscher wandeln grüne Kokosnussabfälle in Biokraftstoff um und bieten damit eine nachhaltige Lösung für die in Aracaju anfallenden Abfälle und stärken die Energiematrix des Landes.

In Aracaju (Sergipe) entwickelt das Institut für Technologie und Forschung (ITP) ein innovatives Projekt zur Umwandlung von Kokosfasern in erneuerbare Brennstoffe. Ziel der Forschung ist es, die Umweltauswirkungen zu verringern und eine Kreislaufwirtschaft in Brasilien zu fördern.
Daher hat das Zentrum für Studien in kolloidalen Systemen (NUESC), das mit dem ITP und der Tiradentes-Gruppe verbunden ist, die Anwendung fortschrittlicher Technologien zur Umwandlung dieser Abfälle in saubere Energie erforscht. Die Initiative reduziert nicht nur die Umweltbelastung durch organische Abfälle, sondern nutzt auch ein reichlich vorhandenes Material, das ansonsten hohe Kosten für die städtische Abfallwirtschaft verursachen würde.
Spitzentechnologie für die Verwendung von Kokosnüssen
Grüne Kokosnüsse, die in tropischen Regionen weit verbreitet sind, haben eine Schale, die reich an Lignozellulose ist, einer Verbindung, die ihren natürlichen Abbau behindert. Diese Eigenschaft macht sie aber auch zu einem hervorragenden Material für die Herstellung von Biokraftstoffen, da Lignozellulose in Ethanol umgewandelt werden kann.

Der Umwandlungsprozess umfasst eine Reihe mechanischer Verfahren wie Trocknung, Zerkleinerung und thermische Umwandlung des Materials sowie den Einsatz von Techniken wie Pyrolyse und Vergasung. Durch diese Verfahren wird der Ausstoß von Methan, einem der stärksten Treibhausgase, das bei der Entsorgung von Kokosnussabfällen auf Deponien freigesetzt würde, erheblich reduziert.
Bei der Pyrolyse werden die Abfälle in einer sauerstofffreien Umgebung erhitzt, wobei die organischen Stoffe zersetzt werden und andere Bestandteile entstehen, die später zur Herstellung von Biokraftstoff verwendet werden. Bei der Vergasung wird die Biomasse in Synthesegas umgewandelt, das hauptsächlich aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid besteht und zur Stromerzeugung genutzt oder zu nachhaltigen Flüssigkraftstoffen aufbereitet werden kann. Die Initiative verringert nicht nur den CO₂-Fußabdruck, sondern stärkt auch den Biokraftstoffsektor und schafft wirtschaftliche Möglichkeiten für Brasilien.
Die Wiederverwendung von Abfällen stärkt die Bioökonomie, schafft Arbeitsplätze (was in der derzeitigen Situation des Landes dringend erforderlich ist) und verringert unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Studien zeigen auch, dass Technologien wie diese zur Abschwächung des Klimawandels beitragen und Brasilien helfen, sich als globale Referenz in Fragen der Nachhaltigkeit und Abfallverwertung zu positionieren.