Wetterforscher warnt: Blackout-Risiko könnte über die Feiertage stark ansteigen! Kälteste Feiertage seit 2010 möglich

So kalt wie seit 2010 nicht mehr könnte es über Weihnachten werden. Dauerfrost, hoher Verbrauch und dünne Reserven machen die Feiertage zur ernsten Bewährungsprobe.


Seit 2010 war es über Weihnachten und die Feiertage nicht mehr so kalt, wie es sich in diesem Jahr abzeichnen könnte. Dauerfrost auch am Tag, nachts teils strenger Frost unter minus zehn Grad, dazu eine mögliche Schneedecke. Genau diese Kombination ist aus Energiesicht brisant.

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Seit der großen Energiewende hat sich die Struktur der Strom- und Wärmeerzeugung stark verändert. Weniger gesicherte Leistung, mehr Wetterabhängigkeit, gleichzeitig höherer Strombedarf. Ein solches Kälteszenario über mehrere Feiertage hinweg gab es unter diesen Rahmenbedingungen noch nicht.

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Kaltluft im Anmarsch. Das könnten die kältesten Feiertage seit 2010 werden.

Hoher Verbrauch, kaum Entlastung rund um die Uhr

Über die Feiertage sind Millionen Menschen fast durchgehend zu Hause. Heizung läuft konstant, gekocht wird häufiger, Licht und Unterhaltungselektronik ebenso. Wärmepumpen erhöhen den Strombedarf zusätzlich. Anders als an Werktagen fehlt nachts oft die Verbrauchsdelle.

Entscheidend ist nicht ein einzelner Spitzenwert, sondern die Dauer der Belastung. Bleibt es von Weihnachten bis Neujahr kalt, steigen Gasentnahmen aus Speichern kontinuierlich, während sich kaum Erholungspausen ergeben. Genau das macht die Lage angespannt.

Erzeugung im Wintermodus

Auf der Erzeugungsseite verschärft sich die Situation. Photovoltaik spielt im Dezember kaum eine Rolle, kurze Tage und tiefer Sonnenstand begrenzen den Ertrag. Bei stabilen Hochdrucklagen kann auch der Wind schwach ausfallen, was die Einspeisung zusätzlich drückt. Dann steigt der Bedarf an konventioneller, flexibel abrufbarer Leistung. Diese Reserven sind vorhanden, aber begrenzt. Je länger der Frost anhält, desto enger werden die Spielräume. Das erhöht die Sensibilität des Systems gegenüber Störungen.

Feiertage, Urlaub und dünne Personaldecke

Ein oft unterschätzter Faktor ist der Feiertagsbetrieb. Zwischen Weihnachten und Neujahr sind viele Fachkräfte im Urlaub, Schichten reduziert, Wartungsteams nur im Notbetrieb. Notfallpläne existieren, sind aber meist für kurze Spitzen ausgelegt. Kommt es bei Frost zu technischen Problemen, können Reaktionszeiten länger werden. In einer angespannten Lage entscheidet jedoch Geschwindigkeit. Personelle Engpässe wirken dann wie ein zusätzlicher Stressfaktor für Netze und Kraftwerke.

Blackout-Risiko: realistisch, aber kein Automatismus

Ein Blackout über die Feiertage ist kein zwangsläufiges Szenario, doch das Risiko ist so hoch wie selten zuvor. Wahrscheinlicher sind zunächst extreme Preise, Markteingriffe und Sparappelle. Kritisch wird es, wenn Kälte, schwache Erneuerbare und personelle Engpässe zusammenfallen. Dann zeigt sich, wie robust das System wirklich ist. Dieses Weihnachten könnte zum ersten echten Härtetest seit der Energiewende werden.