Wetterexperte fürchtet Schlimmeres für den Herbst – "das sieht ganz und gar nicht gut aus"
Das Mittelmeer ist ungewöhnlich warm, Experten warnen: Im Herbst könnte sich die Wetterlage dramatisch zuspitzen – mit gefährlichen Folgen für Europa.

In Norditalien und am Alpenrand drohen bis Donnerstagabend erneut massive Niederschläge. Meteorologen rechnen mit 100 bis 150 Litern pro Quadratmeter. Solche Mengen sind nicht harmlos: Sie können Flüsse über die Ufer treten lassen, Straßen unpassierbar machen und in den Bergregionen Erdrutsche oder Murenabgänge auslösen. Die Situation verschärft sich durch die Tatsache, dass die Gewitter teils ortsfest sind. Dadurch regnet es über viele Stunden hinweg am selben Ort, was die Überschwemmungsgefahr noch einmal deutlich erhöht.
Wiederholung bekannter Muster
Die aktuellen Entwicklungen erinnern stark an die Starkregenereignisse in Westdeutschland, die erst vor wenigen Tagen für Chaos sorgten. Auch dort war es eine Mischung aus feuchtwarmer Luft aus dem Mittelmeerraum und einem nur langsam ziehenden Tiefdruckgebiet, die das Wettergeschehen bestimmte. Solche Konstellationen sind kein Zufall, sondern treten immer dann auf, wenn sehr feuchte Luftmassen auf kühlere Höhenluft treffen. Das Mittelmeer spielt in diesem Prozess eine entscheidende Rolle, denn es liefert die notwendige Feuchtigkeit für diese Unwetterlagen.

Das Mittelmeer als Wettermotor
Fachleute beobachten derzeit mit Sorge, dass das Mittelmeer ungewöhnlich warm ist – teils um mehrere Grad über dem Durchschnitt. Dieser Umstand wirkt wie ein Wettermotor, der immer neue Energie in die Atmosphäre pumpt. Warmwasser gibt mehr Feuchtigkeit an die Luft ab als kühleres. Wenn diese wassergesättigten Luftmassen dann auf Störungen treffen, können sich heftige Gewitter bilden, die kaum mehr zu stoppen sind. Experten warnen, dass dieser Effekt besonders im Spätsommer und Herbst stark zum Tragen kommt, da sich das Meer nur langsam abkühlt. Damit bleibt die Gefahr von Starkregen und Unwettern über Wochen hinweg hoch.
Warum warmes Wasser stärker verdunstet
Die Erklärung dafür liegt in der Physik: Je wärmer das Wasser, desto mehr Energie besitzen seine Moleküle. Mit steigender Temperatur gelingt es also mehr Molekülen, die Wasseroberfläche zu verlassen und in die Luft überzugehen. Gleichzeitig kann warme Luft deutlich mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte. Dieses Zusammenspiel sorgt dafür, dass über einem ungewöhnlich warmen Mittelmeer ein permanenter Nachschub an Feuchtigkeit entsteht. Diese unsichtbare Energiequelle steht den Wolken ständig zur Verfügung und verstärkt die Unwettergefahr erheblich.
Experten warnen vor dem Herbst
Viele Meteorologen sehen die aktuelle Entwicklung als Warnsignal. Der kommende Herbst könnte durch das überhitzte Mittelmeer geprägt sein – mit einer ganzen Serie von Unwettern. Besonders gefährdet sind Regionen in Südeuropa, den Alpen und Mitteleuropa, wo die feuchten Luftmassen immer wieder auf Gebirgsketten und kühle Luftströmungen treffen. Dort drohen dann extreme Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche.
Sollte sich die Großwetterlage mehrfach ähnlich einstellen, wären nicht nur einzelne Orte, sondern ganze Regionen von schweren Wetterfolgen betroffen. Für Experten ist klar: Das Mittelmeer hat sich in einen Antriebsmotor für Extremwetter verwandelt – und die eigentliche Belastungsprobe steht erst noch bevor.