Jahrhundertwinter 2025/26: Kommt jetzt das Schneechaos? So hoch ist die echte Chance auf Eis, Frost und Rekordkälte

Droht uns ein Jahrhundertwinter mit Schneechaos und Dauerfrost – oder bleibt alles mild? Wir enthüllen die echte Wahrscheinlichkeit.

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Unser Experte Johannes Habermehl verrät die echten Winterwahrscheinlichkeiten.

Alle paar Jahre flammt sie wieder auf – die Sehnsucht nach einem echten Winter, mit meterhohem Schnee, gefrorenen Seen und klirrendem Frost. Auch 2025 brodelt die Gerüchteküche: In den sozialen Medien überschlagen sich Meldungen über einen bevorstehenden „Jahrhundertwinter“, der Europa im Griff haben soll.

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Von „Eiszeiten“ und „Schneemassen wie 1978/79“ ist die Rede. Doch was steckt dahinter? Kommt wirklich die große Rückkehr des Winters – oder ist es wieder nur ein digitaler Schneesturm aus überzogenen Prognosen?

Was die Statistik verrät

Statistisch gesehen sind extrem kalte Winter in Deutschland sehr selten. In den letzten 70 Jahren gab es nur vier, die man mit gutem Gewissen als Jahrhundertwinter bezeichnen kann – 1946/47, 1962/63, 1978/79 und 1984/85. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich so ein Ereignis wiederholt, liegt bei unter zehn Prozent.

Der Grund liegt im Wandel des Klimas: Heute ist das atmosphärische Grundrauschen wärmer, wodurch stabile Kältehochs seltener werden. Während früher langanhaltende Frostphasen typisch waren, blockieren heute milde Atlantikströmungen häufig den Wintereinbruch. Der echte Jahrhundertwinter ist also ein seltener Gast – aber kein ausgestorbener.

Die Modelle für 2025/26

Die aktuellen Langfristmodelle zeigen ein uneinheitliches, aber spannendes Bild. Einige deuten auf eine Schwächung des Polarwirbels hin, was arktische Kaltluft nach Europa lenken könnte. Andere berechnen leicht überdurchschnittliche Temperaturen – vor allem im Westen und Süden Deutschlands.

Besonders interessant ist der Januar: Hier könnte ein kurzfristiger Polarwirbel-Kollaps für eisige Wochen sorgen. Doch der übergreifende Trend bleibt mild. Die Wahrscheinlichkeit für anhaltenden Dauerfrost oder Schneedecken bis ins Flachland bleibt begrenzt.

Was KI-Modelle aus der Vergangenheit lernen

Künstliche Intelligenz vergleicht Millionen von Wetterdaten der letzten Jahrzehnte und erkennt Muster, die auf kommende Entwicklungen hinweisen. Für den Winter 2025/26 zeigt sich ein deutliches Signal: überdurchschnittliche Niederschläge, milde Atlantikphasen und seltene Frosttage. Die KI zieht Parallelen zu 2019/20 – einem Winter, der fast komplett ohne Schnee auskam. Doch sie erkennt auch Potenzial für kurze, heftige Kälteausbrüche, vor allem dann, wenn sich der Polarwirbel destabilisiert. Das heißt: Es kann eiskalt werden – aber wahrscheinlich nur kurz.

Winterreifen sollte man spätestens bei dauerhaft unter 7 Grad Celsius montieren. In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht – also bei Glätte, Schnee oder Reif. Faustregel: O bis O – Oktober bis Ostern.

Der langfristige Trend

Klimatologisch hat sich Europa in den letzten Jahrzehnten spürbar verändert. Winter sind heute im Schnitt bis zu zwei Grad wärmer als noch in den 1980er-Jahren. Schnee fällt später, taut früher, und die Schneedecken werden dünner. Trotzdem nimmt die Wettervariabilität zu: Zwischen milden Phasen können extreme Kältespitzen auftreten. Der Winter der Zukunft ist also nicht konstant warm, sondern wechselhaft – ein Mix aus Frühlingsluft und arktischen Ausreißern.

Fazit: Wie hoch ist die echte Wahrscheinlichkeit?

Die Chance auf einen echten Jahrhundertwinter 2025/26 liegt bei rund fünf bis zehn Prozent. Das bedeutet: möglich, aber extrem unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist ein wechselhafter, oft milder Winter, unterbrochen von einzelnen Kältewellen, die kurzzeitig für Schneefieber sorgen.

Doch sollte der Polarwirbel kippen, kann sich alles ändern – binnen Tagen. Dann wird aus digitalem Hype plötzlich Realität. Und genau das macht den Winter 2025/26 so spannend: Er könnte ganz normal enden – oder als Jahrhundertwinter in die Geschichte eingehen.