Hurrikan Humberto auf Rekordkurs – Tropisches Tief Neun bedroht US-Ostküste

Der Atlantik zeigt sich in diesen Tagen von seiner extremsten Seite: Hurrikan Humberto hat am Wochenende die höchste Kategorie 5 erklommen – ein Ausnahmeereignis, das selbst in der langen Geschichte atlantischer Wirbelstürme Seltenheitswert hat

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Symbolbild: Analyse von Hurrikanbewegungen in einem meteorologischen Kontrollzentrum. Ähnlich wie bei Hurrikan Humberto kommen modernste Daten und Modelle zum Einsatz, um Zugbahn und Intensität zu bestimmen.

Gleichzeitig formiert sich das Tropische Tief Neun, das sich rasch verstärkt und in den kommenden Tagen vor allem für die südöstliche US-Küste eine ernste Bedrohung darstellen könnte.

Meteorologische Analyse von Humberto

Hurrikan Humberto weist aktuell einen zentralen Luftdruck von 924 hPa auf, was seine enorme Intensität verdeutlicht.

Mit Spitzengeschwindigkeiten von rund 260 km/h und Böen bis 315 km/h zählt er zu den stärksten Stürmen, die im Atlantik beobachtet wurden.

Das System wird vom dominanten Hochdruckgebiet über dem Zentralatlantik gesteuert, das als „Rücken“ fungiert und den Weg des Sturms maßgeblich bestimmt. Humberto bewegt sich mit etwa 20 km/h nordwestwärts und wird voraussichtlich in den kommenden Tagen nach Norden und Nordost abdrehen, bevor er westlich an Bermuda vorbeizieht.

Die Dynamik des Sturms ist vor allem durch die außergewöhnlich warmen Meeresoberflächen im tropischen Atlantik sowie eine nur schwach ausgeprägte Windscherung geprägt.

Diese Rahmenbedingungen ermöglichen es Humberto, seine enorme Energie aus der Verdunstung und Kondensation feuchtwarmer Luftmassen zu ziehen und seine Intensität über längere Zeiträume zu halten.

Tropisches Tief Neun: Entwicklung und Risiken

Das Tropische Tief Neun befindet sich südwestlich der Bahamas und zeigt Anzeichen einer raschen Intensivierung.

Mit einem zentralen Luftdruck von etwa 1004 hPa und Windgeschwindigkeiten bis 55 km/h nimmt das System Kurs auf die nordwestlichen Bahamas und die südöstliche US-Küste.

Die Kombination aus feuchtwarmer Luft über dem westlichen Atlantik und einer günstig positionierten oberen Troposphärenströmung begünstigt seine Verstärkung.

Meteorologisch relevant ist die Abschwächung der Lenkströmungen durch eine sich auflösende Trogstruktur, was zu einer Verlangsamung und Unsicherheit der Zugbahn führt.

Für die kommenden Tage wird ein Übergang zum Tropensturm „Imelda“ erwartet, der lokal mit Starkregen, Überschwemmungen und Sturmböen verbunden sein dürfte.

Großwetterlage im Atlantik

Die Großwetterlage wird von einem kräftigen Hochdruckrücken über dem zentralen Atlantik dominiert, der als Barriere und Steuerungsmechanismus für die tropischen Systeme wirkt.

Gleichzeitig sorgt eine wellenartige Störung in der mittleren Troposphäre für lokale Instabilitäten.

Diese Kombination aus stabilisierendem Hochdruck und begleitenden Störungen ist typisch für die Übergangssaison im Herbst und führt zu einer besonders dynamischen und komplexen Wetterlage im Nordatlantik.

Ausblick für Deutschland

Direkte Auswirkungen auf Mitteleuropa sind nicht zu erwarten. Dennoch zeigt die Entwicklung von Humberto und Tief Neun eindrucksvoll die zunehmende Intensität und Häufigkeit extremer Wetterereignisse im Atlantik, die auch hierzulande indirekt das Klima beeinflussen können.

Quellen

National Hurricane Center Miami (NWS): https://www.nhc.noaa.gov/text/MIAHSFAT2.shtml

NHC Marine Forecasts: https://www.nhc.noaa.gov/marine/offshores.php

Offizielle Hurrikan-Webseite: https://www.hurricanes.gov