Experte Habermehl sagt: „Große Wetterwende zu Weihnachten 2025“ Aber: Aktuell ist es das ganz große Modellchaos!

Die Wettermodelle widersprechen sich massiv. Ein Experte spricht von Modellchaos. Drohen Schnee und Frost an Weihnachten oder bleibt es mild? Die Antworten ändern sich täglich.

Die Lage rund um Weihnachten ist derzeit von außergewöhnlicher Dynamik geprägt. Schon seit mehreren Tagen zeigen die globalen Wettermodelle starke Schwankungen und finden kaum zu einer einheitlichen Linie. Während zuletzt vieles auf ein ruhiges, eher trockenes Weihnachtsfest hindeutete, kippten einzelne Modellläufe nun deutlich.

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Eiszeit nach Weihnachten? Das GFS-Modell der NOAA zeigt ab Samstag, 27. Dezember, Dauerfrost in Deutschland.

Besonders auffällig ist, dass sich die Temperaturtrends immer wieder verschieben. Klar scheint lediglich, dass sich ab Weihnachten etwas ändern dürfte. Ob diese Änderung nur eine moderate Abkühlung bringt oder in einen markanten Wintereinbruch mündet, ist weiterhin offen. Genau diese Unsicherheit macht die Prognose derzeit so anspruchsvoll.

GFS überrascht mit Winteroption

Das amerikanische GFS-Modell der NOAA sorgt aktuell für die größten Schlagzeilen. In mehreren Läufen wird ein kräftiger Kaltluftvorstoß simuliert, der teils Dauerfrost und sogar Schneefall an Weihnachten möglich erscheinen lässt. Damit steht GFS im deutlichen Kontrast zu den Berechnungen der vergangenen Tage, in denen Weihnachten meist trocken und lediglich kühl gerechnet wurde. Meteorologisch interessant ist dabei nicht nur die Kälte selbst, sondern auch ihr Timing. Schon kleine Verschiebungen im Strömungsmuster entscheiden darüber, ob kalte Luft rechtzeitig Mitteleuropa erreicht oder knapp vorbeizieht.

ECMWF bleibt deutlich vorsichtiger

Ganz anders präsentiert sich das europäische ECMWF-Modell. Hier findet sich kaum Unterstützung für einen winterlichen Paukenschlag an den Feiertagen. Stattdessen werden Temperaturen von 0 bis 5 Grad über Null simuliert, teils kühl, aber nicht extrem kalt. Schnee spielt in diesen Rechnungen keine Rolle. Diese Zurückhaltung sorgt für Verwirrung, da ECMWF in der erweiterten Mittelfrist oft als besonders stabil gilt. Die Diskrepanz zwischen den Modellen zeigt, wie sensibel die aktuelle Großwetterlage ist und wie schnell sich Prognosen ändern können.

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Plötzlich Hochwinter in Deutschland? Die GFS-Prognose der NOAA ist völlig aus dem Häuschen.

Warum die Unsicherheit so groß ist

Ein Experte spricht in diesem Zusammenhang von einem „klassischen Übergangsszenario“. Die Atmosphäre befindet sich in einer Phase, in der alte Strukturen zerfallen, neue aber noch nicht gefestigt sind. Genau solche Übergänge sind für Modelle schwer zu greifen. Kleine Störungen können große Auswirkungen haben, etwa auf Temperatur, Niederschlagsart und Windrichtung. Deshalb wechseln die Berechnungen von Lauf zu Lauf teils erheblich. Für belastbare Aussagen braucht es noch mehrere Tage.

Hochdruck am Wendepunkt

Ungewöhnlich ist diese Entwicklung jedoch nicht. Die Hochdrucklage hält nun seit zwei bis drei Wochen an und bringt ruhiges Wetter mit viel Sonne oder zähem Dauernebel. Solche stabilen Phasen enden häufig abrupt. Dass sich der Umschwung um Weihnachten oder zum Jahreswechsel vollzieht, passt ins klimatologische Bild. Der genaue Verlauf bleibt jedoch offen, von moderater Abkühlung bis zu winterlicher Kälte ist alles möglich.

Bis zum vierten Advent noch Ruhe

Kurzfristig ändert sich wenig. Bis zum vierten Advent bleibt das Wetter weitgehend wie gewohnt. Bei Sonnenschein ist es zeitweise mild, bei Hochnebel deutlich kühler. Niederschlag bleibt Mangelware. Erst danach steigt die Wahrscheinlichkeit für Bewegung in der Wetterküche deutlich an. Wie diese Bewegung aussieht, entscheidet sich erst in den kommenden Modellläufen.