Eingefahrene Lage: "Langweiliges Nicht-Winterwetter" in NRW - Gibt es dennoch Hoffnung auf weiße Weihnachten?
Das derzeitige Wetter erinnert eher an den Frühherbst als an den Winter. Viel zu mild ist es für Mitte Dezember und selbst Frost ist in NRW kein Thema, von Schnee ganz zu schweigen. Bestehen trotzdem noch Chancen auf weiße Weihnachten?

Mit Winterwetter hat das alles derzeit nichts zu tun. In ganz Nordrhein-Westfalen ist es für die Jahreszeit viel zu mild und selbst Nachtfrost ist auch auf den höchsten Erhebungen im Land kaum ein Thema. Kein Wunder, dass selbst in den Hochlagen der Eifel und des Sauerlands kein Schnee liegt.
Eine Ausnahme bilden die weißen Kunstschneebänder im Skiliftkarussell Winterberg, die noch an die kurze Kälteperiode Ende November erinnert. Da konnte zumindest reichlich Kunstschnee produziert werden. Naturschnee gibt es aber auch hier keinen mehr, kein Wunder bei den Temperaturen in den letzten Tagen.
Kein Nachtfrost
Beispiel Köln: Die Höchsttemperaturen lagen in der gesamten vergangenen Woche zwischen 8 und 14 Grad, am letzten Montag (08.12.) wurden sogar vorfrühlingshafte +17 Grad erreicht. Aber nicht nur die Tage waren teilweise extrem mild, auch die Nächte erinnerten mehr an den Frühling als an den Winter. Die Tiefstwerte lagen in der vergangenen Woche zwischen 4 und 9 Grad und damit weit entfernt von irgendwelchen Nachtfrösten.
Selbst auf dem Kahlen Asten (841m) im Rothaargebirge hat es keinen Nachtfrost gegeben, teilweise lag hier die Tiefsttemperatur bei +7 Grad, so wie in der Nacht zum letzen Dienstag (09.12.). Und die Wetterlage bleibt eingefahren, eine große Änderung ist noch nicht in Sicht. Sind damit jegliche Chancen auf Weiße Weihnachten schon dahin?
Alle Jahre wieder ...
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) December 14, 2025
Die derzeit berechnete Wahrscheinlichkeit für eine Schneehöhe >2 cm am Heiligabend. /FR pic.twitter.com/8LB9sV0whV
Pünktlich zu Weihnachten könnte sich die Wetterlage aber komplett ändern. Was das für Nordrhein-Westfalen bedeuten könnte und wie realistisch dieses Szenario überhaupt ist, dazu später mehr. Zunächst erstmal die Aussichten für diese kommenden Tage bis zum 4. Advent: Immer wieder versuchen Tiefdruckgebiete vom Atlantik uns zu erreichen, scheitern aber meist an einem mächtigen Hochdruckblock über Osteuropa.
Für NRW bleiben davon meistens nur Wolkenfelder und allerhöchstens mal ein paar Tropfen Regen übrig, nur am Freitagnachmittag kann es mal etwas mehr Regen geben. Die Temperaturen bleiben mild und unwinterlich bei 8 bis 12 Grad im Flachland und 4 bis 7 Grad im Bergland. Selbst im Bergland ist Frost auch nachts meist kein Thema! Die Tiefstwerte liegen im Flachland bei 10 bis 5 Grad.
Kälter ja, Schnee nein
Spannender wir es dann in der Weihnachtswoche, in der sich die Wetterlage wahrscheinlich umstellen wird. Die Strömung wird mit einem Hoch im Bereich Skandinavien oder Mitteleuropa mehr auf östliche Richtungen drehen und damit könnten deutlich kältere Luftmassen auch NRW erreichen.
Dabei liegen aber selbst über Osteuropa derzeit keine besonders kalten oder eisigen Luftmassen, so dass selbst dann die Temperaturen tagsüber im Flachland über dem Gefrierpunkt liegen würden. Zudem liegt Nordrhein-Westfalen am Rande eines Hochs mit nur wenig Aussicht auf Niederschlag und so verwundert es nicht, dass die Chancen auf Weiße Weihnachten nach jetzigem Stand äußerst gering sind. Das letzte Mal flächendeckend Schnee an den Festtagen gab es vor 15 Jahren im legendären Dezember 2010 und auch wenn die Hoffnung zuletzt stirbt, sieht es für die allermeisten erneut nach grünen Weihnachten in NRW aus.