Experte Habermehl: "Nach dieser Vorgeschichte überrascht die neuste Entwicklung" Monsterhoch sorgt für Dauerblockade

Nach wechselhaften Wochen kehrt Ruhe ein: Ein mächtiges Hoch blockiert alle Tiefs. Es droht die längste Trockenphase des Jahres 2025 – und das mitten im Herbst.

Nach dieser Vorgeschichte überrascht die aktuelle Wetterentwicklung selbst erfahrene Meteorologen. Noch vor Kurzem dominierten wechselhafte Tage, kräftige Schauer und ein ständiges Auf und Ab der Temperaturen. Doch jetzt zeigt sich ein völlig anderes Bild: Die neuesten Modellläufe der großen Wetterdienste stimmen erstaunlich gut überein – und das quer über alle Systeme hinweg. Regen ist in Mitteleuropa in den kommenden 10 bis 14 Tagen praktisch kein Thema mehr.

Ein Hoch blockiert alles – und bleibt stabil

Ein kräftiges Hochdruckgebiet hat sich über Mitteleuropa festgesetzt und wirkt wie eine Barriere. Tiefs aus dem Atlantik werden regelrecht abgeblockt, während feuchte Luftmassen keine Chance haben, vorzudringen. Dieses stabile Hoch sorgt dafür, dass sich die Wetterlage kaum verändert – weder nach Westen noch nach Osten kommt Bewegung hinein. Es ist eine Situation, die Meteorologen als "blockierende Wetterlage" bezeichnen, und sie kann sich tagelang oder gar wochenlang halten.

Kaum Regen, viel Sonne – und kühle Nächte

Trotz des sonnigen Eindrucks sollte man sich vom „schönen Wetter“ nicht täuschen lassen. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und kühler. Während tags��ber vielerorts die Sonne scheint, bildet sich in den Nächten häufig Nebel oder Dunst, der sich mancherorts nur langsam wieder auflöst. Dennoch: Insgesamt bleibt es freundlich, trocken und erstaunlich stabil. Wer seine Herbstferien plant, darf sich freuen – Regenjacke und Gummistiefel können weit hinten im Schrank bleiben.

Die längste trockene Phase des Jahres?

Sollten die aktuellen Modellprognosen Recht behalten, könnte diese Phase zur längsten regenfreien Wetterperiode des gesamten Jahres 2025 werden. Seit Wochen hat es kein durchziehendes Frontensystem mehr geschafft, das Hoch nachhaltig zu schwächen. Selbst bis Ende Oktober sind keine nennenswerten Niederschläge in Sicht. Ein derart ausgedehnter Wetterstillstand ist im Herbst selten – zumal die Böden vielerorts ohnehin schon unter Niederschlagsdefiziten leiden.

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In den meisten Regionen Deutschlands bleibt es in der kommenden Woche komplett trocken. Sonst kann hier und da etwas Nieselregen fallen.

Folgen für Natur und Landwirtschaft

Während Urlauber und Ausflügler jubeln, sehen Landwirte und Forstexperten die Entwicklung mit Sorge. Nach einem teils nassen Sommer droht nun eine Herbsttrockenheit, die den Wasserhaushalt regional erneut unter Druck setzt. Auch das Risiko von Bodenrissen und sinkenden Grundwasserständen nimmt wieder zu. Die Kombination aus Sonnenschein, trockener Luft und klaren Nächten begünstigt zudem starke Temperaturgegensätze – von frostigen Morgenstunden bis zu milden Nachmittagen.

Ausblick: keine Wende in Sicht

Ein Ende dieser stabilen Hochdrucklage ist derzeit nicht absehbar. Bis mindestens Ende Oktober bleibt das Wetter in Mitteleuropa fest in Hochdruckhand. Erst im November könnte sich das Muster langsam auflockern – etwa, wenn sich atlantische Tiefausläufer wieder durchsetzen. Bis dahin gilt: Es passiert fast nichts. Die Sonne scheint, der Himmel bleibt meist klar, und wer jetzt Ferien hat, darf sich über eine ungewöhnlich trockene und ruhige Herbstzeit freuen. Eine Wetterwende, mit der wohl kaum jemand gerechnet hat.