Experte erklärt: Erster Schnee Ende Oktober? ECMWF-Modell sieht Kaltlufteinbruch mit Frost und Schneeflocken bis runter

Das ECMWF-Wettermodell rechnet mit einem frühen Wintergruß: Ende Oktober könnten kalte Polarluft und erste Schneeflocken bis in tiefe Lagen vordringen.
Nach einem letzten milden Oktoberwochenende kündigt sich laut ECMWF-Modell ein deutlicher Temperatursturz an. Ab dem 26. bis 28. Oktober sollen kalte Luftmassen aus Norden nach Mitteleuropa strömen. In rund 1500 Metern Höhe (dem sogenannten 850-hPa-Niveau) werden Werte von minus 6 bis minus 8 Grad berechnet – ein klares Signal für einen Frühwinter-Einbruch.
Zuvor bleibt es noch einmal leicht überdurchschnittlich warm, doch der Herbst zeigt dann seine raue Seite. Frostige Nächte und erste Schneeschauer könnten den goldenen Oktober abrupt beenden.
Schneefallgrenze sinkt deutlich – weiße Überraschung in Sicht
Mit dem Einfließen der Polarluft sinkt die Schneefallgrenze rapide ab. Das ECMWF-Modell zeigt ab dem 27. Oktober erste Schneefälle ab 500 bis 700 Metern Höhe, besonders in den Mittelgebirgen wie dem Erzgebirge, dem Thüringer Wald oder dem Bayerischen Wald. Dort könnte sich stellenweise eine dünne Schneedecke bilden. Bei kräftigen Schauern sind sogar nasse Schneeflocken bis ins Flachland nicht ausgeschlossen. Ein solches Szenario wäre deutlich früher als in den vergangenen Jahren – 2023 etwa fiel der erste nennenswerte Schnee vielerorts erst Mitte November.

Warum diese Wetterlage so besonders ist
Ein Kaltlufteinbruch Ende Oktober ist in Mitteleuropa ungewöhnlich, aber nicht beispiellos. Wenn sich ein kräftiges Hoch über dem Atlantik etabliert und gleichzeitig ein Tief über Osteuropa liegt, wird die kalte Luft aus dem Norden direkt nach Deutschland gelenkt.
Diese sogenannte Nordlage sorgt häufig für markante Temperaturstürze und frühe Schneefälle. In der Vergangenheit kam es 2012, 2003 und sogar 1997 zu ähnlichen Wetterlagen. Auch diesmal deuten die Modelle auf eine stabile Tendenz hin, da sich die Prognosen über mehrere Tage kaum verändert haben – ein Zeichen, dass das Szenario meteorologisch plausibel ist.
Frühwinterliche Aussichten für Ende Oktober
Besonders in den Nächten zum Monatsende könnte es frostig werden. Temperaturen von minus 2 bis minus 5 Grad sind in klaren Nächten selbst in tiefen Lagen möglich. In Kombination mit Feuchtigkeit steigt die Gefahr von Glatteis und Reifglätte. Für Autofahrer und Landwirte wäre das ein deutliches Signal, sich auf winterliche Verhältnisse einzustellen. Auch meteorologisch markiert diese Phase den möglichen Übergang zur Winterzirkulation, bei der Nord- und Ostströmungen wieder häufiger werden.
Frühstart des Winters? ECMWF bleibt auf Kältekurs
Ob der Schnee tatsächlich bis ins Flachland fällt, hängt letztlich von der genauen Zugbahn der Kaltluft ab. Dennoch bleibt der Trend eindeutig: Das ECMWF-Modell hält an seiner winterlichen Prognose fest. Damit könnte 2025 zu den frühesten Winterstarts der letzten Jahre zählen. Für viele Winterfans wäre das ein Traum, für Pendler und Straßenmeistereien dagegen eine Herausforderung. Sicher ist: Der Oktober verabschiedet sich nicht golden, sondern eisig – und der Winter klopft deutlich früher an als gewohnt.