"Genug vom trüben Dauergrau?" - Im Herbst ist die (fast) perfekte Wander- und Urlaubszeit in den Alpen

Im Herbst bedeutet Hochdruckwetter in Deutschland häufig trübes Dauergrau statt Sonne satt. Gerade zu dieser Jahreszeit können besonders die Alpen häufig mit jeder Menge Sonnenschein punkten. Den Wanderurlaub in den Herbst zu legen, bietet dabei viele Vorteile. Doch warum ist das so?

Herbst
Typisch für den Herbst: Nebel im Tal, Sonne auf den Bergen (Foto Markus Köss, "Inntal im Nebel" vom 14.10.25)

Viele Menschen sind im Herbst genervt vom Dauergrau in weiten Teilen von Deutschland. Trotz Hochdruckwetter ist es in den meisten Regionen des Landes schon seit Tagen meist trüb durch dichten Hochnebel und stellenweise fällt sogar Nieselregen aus der Nebelsuppe.

Dabei ist die Wetterlage aktuell richtig festgefahren: Es gibt zwar ein großes Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln, dessen Einflussbereich bis nach Deutschland hineinragt, doch bedeutet diese Lage des Hochs im Herbst für die meisten nicht "goldenes Oktoberwetter". Die Luftmasse über Deutschland wird derzeit über vielen Regionen aus einer nördlichen bis nordwestlichen Richtung herangeführt und ist mit viel Feuchtigkeit von der Nordsee angereichert.

Viel Sonne auf den Bergen

Warum es im Herbst in den Niederungen so häufig trüb durch Nebel und Hochnebel ist, liegt an den schon langen Nächten, dem tiefen Sonnenstand und wie aktuell auch, die größere Feuchtigkeit in den tiefen Luftschichten. Häufig entstehen dann sogenannte Inversionswetterlagen, die durch eine Umkehr der sonst üblichen Temperaturabnahme mit der Höhe ausgezeichnet sind, sprich auf den Bergen ist es milder als in den Niederungen.

Davon profitieren dann auch die Alpen, die bei Hochdruckwetter im Herbst oder Winter nur selten Nebel und Hochnebel zu befürchten haben. Zwar kann es auch hier, wie zum Beispiel im Rheintal oder im Inntal zu Inversionswetterlagen mit Nebel und Hochnebel kommen, doch die höheren Berge ragen auch dann aus dem trüben Nebelmeer heraus.

Deswegen eignet sich der Herbst oft hervorragend für einen Wanderurlaub in den Alpen. In den höheren Lagen scheint dann die Sonne von einem strahlend blauem Himmel und die Fernsicht ist zudem atemberaubend. Oberhalb der Inversion sind die Temperaturen oft noch angenehm mild und Hitze, wie im Hochsommer, ist auch kein Thema mehr.

Zudem besteht im Herbst in den Alpen (im Gegensatz zu den beliebten Urlaubszielen am Mittelmeer!) keine Gefahr mehr durch schwere Sommergewitter und auch auf beliebten Wanderrouten ist es deutlich ruhiger als im Hochsommer. Nicht zu vergessen sind die tollen Lichtstimmungen durch die klare Luft in der Höhe und durch die Laubverfärbung in der Natur.

Grandiose Fernsicht

Trotzdem gibt es im Herbst auch beim Wandern in den Alpen einiges zu beachten: Die Tage sind deutlich kürzer als im Sommer und viele Berghütten und Seilbahnen schließen oft spätestens im Oktober. Zudem gibt es in den Bergen auch im Herbst nicht immer Hochdruckwetter, eine Schönwettergarantie gibt es (wie auch im Sommer!) in den Alpen zu keiner Jahreszeit. Ein erster Wintereinbruch mit Schnee bis relativ weit runter ist im Oktober möglich, auch hier gilt es den Wetterbericht im Vorfeld gut zu analysieren und sich nicht von einem Wettersturz "überraschen" zu lassen.

Wer diese Dinge jedoch beachtet, hat im Herbst oft gute Chancen dem trüben Einheitsgrau im Flachland zu entfliehen und in den Bergen vor dem Winter nochmal jede Menge Sonne auftanken zu können. Zusätzlich belohnt wird man dafür mit grandiosen Fernsichten auf die Berggipfel der Alpen.