"Könnte alles auf den Kopf stellen" - Meteorologe Habermehl sieht Wetterwende in Deutschland: Ein Datum im Fokus!

Nach langer Trockenheit und Nebelruhe könnte ab kommender Woche eine nasse und windige Phase beginnen. Noch ist der Umschwung aber nicht sicher.

Noch präsentiert sich das Oktoberwetter von seiner ruhigen und stabilen Seite. Das ausgedehnte Hochdruckgebiet Sieglinde bestimmt weiterhin das Wetter über Mitteleuropa und sorgt für weitgehend niederschlagsfreie Tage. Typisch für den Herbst herrscht vielerorts grauer Hochnebel, aus dem es höchstens vereinzelt etwas Nieselregen gibt.

Die Sonne zeigt sich nur kurzzeitig in höheren Lagen oder dort, wo sich der Nebel am Nachmittag lichtet. Die Temperaturen bewegen sich meist zwischen 12 und 17 Grad, in den Nächten bleibt es mild. Es ist also typisches Oktoberhoch-Wetter: unspektakulär, trocken und oft trüb.

Noch kein Regen in Sicht – bis Mitte nächster Woche

Auch in den kommenden Tagen ändert sich daran zunächst kaum etwas. Der Einfluss des Hochs bleibt stark genug, um Fronten aus Westen abzuwehren. Damit bleibt es in weiten Landesteilen trocken, teils sogar für die Jahreszeit ungewöhnlich beständig. Wer Regen sucht, wird enttäuscht – selbst der sonst so regenreiche Westen erlebt derzeit eine seltene Trockenphase. Erst zum Ende der Woche beginnen die Modelle, eine leichte Abschwächung des Hochs zu zeigen. Doch wann und wie schnell sich diese Entwicklung durchsetzt, ist noch unsicher.

Zeichen deuten auf Wetterwechsel ab 21. Oktober

Die entscheidende Phase könnte ab Dienstag, dem 21. Oktober, beginnen. Nach aktueller Modelllage versuchen Tiefdruckgebiete vom Atlantik, nach Mitteleuropa vorzustoßen. Gelingt das, wird das Hoch nach Osten abgedrängt – und die ruhige Witterung wäre vorbei. In diesem Fall würden Regenfronten und kräftiger Wind das Wettergeschehen übernehmen. Besonders der Westen, Süden und Norden Deutschlands könnten dann kräftige Regenmengen abbekommen. Manche Modelle rechnen bis Monatsende mit bis zu 100 Litern pro Quadratmeter, regional sogar mehr. Das wäre eine deutliche Wetterumstellung nach der langen Trockenphase.

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Die Regensummen bis Sonntag sind in Deutschland weiterhin sehr überschaubar.

Mögliche Folgen: Wind, Regen und Temperatursturz

Mit dem Einzug der Tiefs würde sich das Wetter deutlich dynamischer gestalten. Die Temperaturen dürften sinken, und statt Nebel und Hochnebel gäbe es vielerorts dichte Wolken, Regen und auffrischenden Wind. In höheren Lagen könnte es erstmals Graupel oder Schneeregen geben – ein Hinweis darauf, dass der Spätherbst langsam anklopft. Auch Sturmböen sind bei kräftigen Tiefdruckgebieten möglich, vor allem an der Nordsee und in den Mittelgebirgen. Das ruhige Oktoberwetter würde damit ein abruptes Ende finden.

Unsicher, aber wahrscheinlich: Der Herbst zeigt bald sein nasses Gesicht

Noch bleibt eine Restunsicherheit: Sollte das Hoch wider Erwarten standhaft bleiben, könnte sich das ruhige und trockene Wetter bis Ende Oktober fortsetzen. Doch die Wahrscheinlichkeit für eine Wetterwende steigt mit jedem Modelllauf. Meteorologen sprechen bereits von einer „markanten Umstellung“ – weg vom Hochdruck, hin zu atlantischem Tiefdruckeinfluss. Sicher ist: Die kommenden Tage bleiben noch ruhig und trüb, doch ab nächster Woche droht ein ganz anderer Herbst – grau, nass und windig, so wie man ihn kennt. Bis dahin bleibt uns Hoch Sieglinde als letzter Garant für stabiles Oktoberwetter erhalten.