Diese nordische Stadt am Wasser ist jetzt besonders festlich und sprüht dazu vor Leben
Skandinavien ist im Winter zu dunkel? Von wegen. Die kurzen Tage werden hier vorweihnachtlich und funkelnd hell ausgeleuchtet. In der schwedischen Hauptstadt ist besonders viel los - auch wegen eines berühmten Preises.

Sollte die größte der skandinavischen Hauptstädte auch die schönste sein? Manches deutet darauf hin. Ihre farbenfrohen Fassaden leuchten noch an kalten Wintertagen aus immer blasserem Tageslicht. Stimmungsvolle Beleuchtung und funkelnde Vorweihnachtsbräuche tragen zum Zauber der kalten Jahreszeit bei. Kein Zweifel: Der Winter steht Stockholm ausgezeichnet.
Ihre Lage ist ohnehin einzigartig: Auf vierzehn Inseln und einem Stück Festland erstreckt sich Stockholm, 60 Brücken erleichtern das Fortkommen. Wenn die Tage kürzer werden, leuchten Kerzen und festliche Lichter aus allen Fenstern.
Wichtel und Weihnachtsmärkte
In den Gassen der Altstadt Gamla Stan beginnt die Dämmerung besonders früh, die Straßenbeleuchtung bleibt fast den ganzen Tag an, in Schaufenstern lassen sich rotbemützte Stoffwichtel mit frechen Gesichtern sehen. Die Giebel der Altstadt sind die Kulisse für Stockholms malerischsten Weihnachtsmarkt mit 90 Ständen.
Er liegt im Schatten der Schwedischen Akademie, in der im Oktober die neuen Nobel-Preisträger und -Preisträgerinnen bekanntgegeben wurden, und hüllt Gamla Stan in den Duft gebratener Würstchen und Glühweins. Am 22. November wird er eröffnet.
Lucia bringt Licht in die winterliche Dunkelheit
Den dunklen Dezember erhellt seit jeher die Lichtgestalt Lucia. Am 13. Dezember hat sie ganz in Weiß und mit einer Krone aus Kerzen ihren Auftritt. Sie singt Weihnachts- und Lucialieder und hat Gebäck, Tee und Glühwein im Gepäck. Der Brauch hat seinen Ursprung in der Legende um eine sizilianische Heilige. Im protestantischen Schweden ist Lucia eine helle Gestalt, die die finsteren Wintertage in funkelndes Licht taucht. Denn nach dem alten Kalender war die Nacht des Lucia-Tages die längste des Jahres.
Bei der heißesten Party gibt's einen weltberühmten Preis
Für die heißeste Party der Stadt, bei der am 10. Dezember - dem Todestag von Alfred Nobel - die Nobelpreisträger der Kategorien Literatur, Physik, Chemie, Medizin und Wirtschaftswissenschaften mit einem Bankett in der Blauen Halle des Stadthauses geehrt werden, braucht man eine persönliche Einladung (Frack ist Pflicht!).
Der Erfinder Alfred Nobel (1833-1896) stammte aus Stockholm und war ein außergewöhnlich schöpferischer Mensch. Im Lauf seines Lebens meldete er 355 Patente an und verfügte testamentarisch, Menschen mit dem Preis auszuzeichnen, die mit ihren Ideen die Spezies voranbringen.
Speisen wie ein Nobelpreisträger
Einzig der Friedensnobelpreis wird in Oslo vergeben - Alfred Nobel hat es so festgelegt. Seinem berühmten Preis ist in Stockholm ein eigenes Museum gewidmet. Im Herzen der Altstadt stellt es die Ausgezeichneten, ihre Entdeckungen und Ideen dar.
Wer essen möchte wie ein Nobelpreisträger, hat im Restaurant Stadshuskällaren (Rathauskeller) Gelegenheit dazu. Als einziges Gasthaus der Welt serviert es sämtliche Men��s vergangener Preisverleihungen auf dem offiziellen Nobelgeschirr. Die Gerichte aus dem jeweils letzten Jahr gibt es immer freitags und samstags.