Wetterforscher ist entsetzt: "Damit hätte ich nicht gerechnet" - das sind die schlimmen Folgen der aktuellen Wetterlage

Ungewöhnlich früh und extrem trocken: Deutschland erlebt bereits im April eine Dürre – mit gefährlichen Folgen für Natur, Umwelt und Bevölkerung.

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Experte Johannes Habermehl schlägt Alarm. Die Dürrelage spitzt sich dramatisch zu. Kaum Regen in Sicht, dafür deutlich steigende Temperaturen.


In Deutschland herrscht derzeit eine erschreckende Trockenheit, wie man sie sonst nur aus den Hochsommermonaten kennt. Doch statt Juli schreiben wir erst Anfang April – und die Böden sind bereits staubtrocken, die Flusspegel dramatisch niedrig, die Natur steht unter massivem Stress.

Besonders auffällig: Regionen im Westen und Norden sind besonders betroffen, dort zeigt der Dürremonitor bereits jetzt großflächig extreme Werte. Die typische Feuchtigkeit des Frühlings? Komplett ausgeblieben. Die Folgen sind deutlich sichtbar – Felder zeigen erste Risse, Wälder verlieren frühzeitig Laub, und die Waldbrandgefahr steigt täglich.

Winter ohne Schnee, Frühling ohne Wasser

Ein Hauptgrund für die angespannte Lage: Der vergangene Winter war viel zu mild. In wichtigen Höhenlagen, etwa im Schwarzwald oder im Harz, fiel kaum Schnee. Normalerweise sorgen die Schmelzwasser im Frühjahr für lebenswichtige Auffüllung der Flüsse und Seen – doch dieses Jahr blieb das aus. Gleichzeitig brachte der März kaum Niederschläge, stattdessen dominieren Hochdruckwetterlagen, die Regen systematisch blockieren.

Das Ergebnis: Niederschlagsdefizite, die sich bereits jetzt auf den gesamten Wasserhaushalt auswirken. Selbst der Bodensee, ein riesiger Wasserspeicher, verzeichnet ungewöhnlich niedrige Pegelstände – mitten im Frühling.

Wetterextreme statt Frühlingsidylle

Und als wäre die Trockenheit nicht genug, bahnt sich bereits die nächste meteorologische Eskalation an. Die Temperaturen steigen – und das rapide. In der Karwoche sind vielerorts über 25 Grad Celsius angekündigt, in manchen Regionen könnten sogar Sommertage mit fast 30 Grad auftreten.

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Mitten in der Karwoche klettern die Tageshöchstwerte am Gründonnerstag ziemlich nah an die 30-Grad-Marke heran.


Was nach frühsommerlicher Freude klingt, ist in Wahrheit ein klares Alarmzeichen: Die Natur gerät aus dem Gleichgewicht, die Vegetation kämpft, die Waldbrandgefahr steigt weiter. Während Menschen T-Shirts auspacken, droht vielen Pflanzen und Bäumen der Hitzestress vor der eigentlichen Wachstumszeit.

Hoffnung auf Regen – oder nur Illusion?

Die Hoffnung liegt nun auf einem möglichen Wetterumschwung: Für die nächsten Tage sind erste Regenfälle angekündigt. Doch Experten bremsen die Erwartungen – vieles deutet darauf hin, dass es sich lediglich um kurze, punktuelle Schauer handeln könnte. Was jedoch gebraucht wird, ist flächendeckender Landregen, der über Stunden und Tage hinweg fällt. Nur so könnten Böden wieder durchfeuchtet und Grundwasserreserven aufgefüllt werden. Doch derzeit sieht es eher nach einem weiteren Rückschlag für Natur und Landwirtschaft aus.

Ein Vorgeschmack auf den Sommer?

Die aktuelle Lage lässt kaum Zweifel zu: Deutschland steht am Anfang eines Jahres, das in Sachen Wetter neue Extreme setzen könnte. Frühjahrsdürre, hohe Temperaturen, kaum Niederschläge – das alles sind Vorboten eines potenziellen Hitzesommers, wie man ihn aus den Jahren 2018 oder 2022 kennt. Doch dieses Mal beginnt die Klimakrise früher, stärker und spürbarer.

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Bis Samstag sitzt Deutschland weiterhin auf dem Trockenen. Es sind kaum Niederschläge in Sicht. Die Dürre geht weiter.

Sollte der dringend benötigte Regen weiter ausbleiben, drohen nicht nur Ernteausfälle, sondern auch Engpässe bei der Wasserversorgung. Der Frühling zeigt sich von seiner gefährlichsten Seite – und der Sommer hat noch nicht einmal begonnen.