Weiße Weihnachten? Warum eine Bauernregel jetzt die Hoffnung schürt
Eine Bauernregel besagt, dass ein gewitterreicher September angeblich Schnee an Weihnachten bringt. Dürfen wir uns wirklich freuen?

Für die einen können die Festtage nicht früh genug kommen, die anderen regen sich dagegen darüber auf, dass in den Supermärkten bereits seit Wochen Lebkuchen, Spekulatius & andere weihnachtliche Leckereien zu finden sind. Doch egal, zu welcher Gruppe man gehört, bei einem Thema sind sich (fast) alle einig: Weiße Weihnachten gab es schon viel zu lange nicht mehr. Umso schöner ist es, dass wir uns nun laut einer alten Bauernregeln doch Hoffnung auf Schnee zum Fest der Liebe machen dürfen. Doch stimmt das wirklich?
Was der September angeblich mit Weihnachten zu tun hat
Laut einer alten Bauernregel soll das September-Wetter nämlich bereits einen Vorgeschmack darauf liefern, wie es den Rest des Jahres noch weitergeht. Genauer gesagt heißt es: "Donnert‘s im September noch, liegt der Schnee um Weihnacht hoch." Und siehe da: Die Prognose passt perfekt zum Wetter der vorherigen Wochen, denn Gewitter gab es so einige. Anfang September zogen Gewitter mit Starkregen aus dem Süden Deutschlands über die Osthälfte nordostwärts. Kurz darauf bildeten sich erneut Starkregen- und Gewittertiefs über Deutschland. Die Folge: Regionale und lokale Überflutungen. Zum Ende des Monats gab das Wetter noch einmal alles und sorgte vor allem im Norden und im Westen mit Hagel, Starkregen und sogar Tornado-Gefahr für Chaos.
Woher kommen Bauernregeln?
Wer nun aber direkt vor Freude jubelt, den müssen wir leider etwas bremsen. Denn auch wenn die Bauernregel für sich spricht, warnen meteorologische Experten vor zu viel Euphorie. Denn einen wissenschaftlich nachweisbarer Zusammenhang zwischen der Gewitterhäufigkeit im September und einem schneereichen Winter existiert nicht. Doch was steckt dann eigentlich hinter den sogenannten Bauernregeln? Bei diesen handelt es sich um Wetterweisheiten, die sich über Generationen hinweg durch sorgfältige Naturbeobachtung und den Wunsch, klimatische Erscheinungen zu verstehen, entwickelt haben. Und zwar zu einer Zeit, als wissenschaftliche Wetterkunde noch unbekannt war. Über Jahrhunderte lang haben die Bauern dabei meteorologische Gegebenheiten beobachtet und diese versucht, in einen logischen Kontext zu setzen. Auch wenn sich gerade langfristige Prognosen in der Regel eher nicht bewahrheitet haben.
Ein Fünkchen Hoffnung bleibt
Und doch bleibt am Ende ein Fünkchen Hoffnung. Darauf, dass die landwirtschaftliche September-Wetterregel vielleicht doch Recht behält und sich die starken Gewitter am Ende gelohnt haben. Damit wir in diesem Jahr vielleicht endlich mal wieder mit Schnee und Wintermagie zu Weihnachten beschenkt werden.