Eisheilige: Was steckt hinter der Bauernregel?

Vor den Eisheilligen soll man keine Frühblüher in den Garten oder auf dem Balkon pflanzen. Doch was ist dran an diesem Wetterphänomen?

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Es kann im Mai immer nochmal Frost geben. Schuld sind die Eisheiligen.

In der Zeit zwischen dem 11. und 15. Mai liegen die Eisheiligen. Sie haben ihre Namen von früheren Heiligen: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia.

Das sind die Eisheiligen

Mamertus (11. Mai) ist der erste Eisheilige und war im fünften Jahrhundert ein Bischof in Frankreich und ist Schutzpatron der Hirten und der Feuerwehr.

Pakratius (12. Mai) war ein römischer Märtyrer aus dem dritten Jahrhundert und ist unter anderem Patron der Saat und Blüte.

Servatius (13. Mai) war ein Bischof, der im 4. Jahrhundert gelebt hat und ist Patron gegen Frostschäden.

Bonifatius (14. Mai) war ein Benediktinermönch aus England und zog mit 42 Jahren nach Deutschland, um den Menschen von Jesus zu erzählen.

Sophia (15. Mai) von Rom lebte im 4. Jahrhundert und gilt als Patronin der Spätfröste und Feldfrüchte.

„Die kalte Sophie macht alles hie“ heißt ein Ausspruch zu den Eisheiligen. Dazu passend ist die Empfehlung „Pflanze nie vor der kalten Sophie“.

Empfindliche Pflanzen könnten vor dieser Zeit eingehen, denn bis zum 15. Mai könnte nachts noch Frost kommen. Die Namenstage der Heiligen und die Wetterregel beziehen sich auf den julianischen Kalender. Durch die gregorianische Kalenderform im 16. Jahrhundert verschoben sich jedoch die Daten um circa eine Woche nach hinten. Dass es am 21. Mai nachts noch frostig wird, ist eher unwahrscheinlich.

Auf die Saat achten

Die Temperaturen haben einen bedeutenden Einfluss auf das Wachstum von gesätem Gemüse und von Frühblühern. Bis Mitte Mai sollte also jeder Gärtner vor dem Einpflanzen das Wetter ganz genau im Blick haben. Folgendes Gemüse sollten sie erst in der Mitte des Wonnemonats auspflanzen:

  • Tomaten
  • Paprika
  • Auberginen
  • Kürbisse
  • Gurken
  • Zucchini
  • Sellerie

Viele Sommerblumen sollten auch erst ab Mitte Mai gepflanzt werden. Dazu gehören unter anderem Geranien, Studentenblumen, Zinnien, Freesien und Astern.

Pflanzen lieber abdecken

Wer bereits Topfpflanzen im Garten stehen hat, sollte sie bei bevorstehendem Frost wieder ins Haus holen oder mit einem Vlies über Nacht vorsichtig abdecken.

Im Juni kann es dann plötzlich noch einmal kalt werden. Schafskälte nennt man die Zeit im ersten und zweiten Drittel in dem Sommermonat. Dieser Kälteeinbruch kommt durch die Polarluft aus dem Norden. Die Temperaturen fallen meist um den 11. Juni herum. Doch woher kommt der Name? Im Juni ist die Zeit, in der Schafe geschoren werden. Für Mütterschafe und ihre Lämmer ist die Kälte jedoch gefährlich. Deshalb werden sie erst Ende Juni geschoren.