Warum ist Grönland für Trump so attraktiv und wird er seine Zukunft verändern?
Das Land mag karg erscheinen, ist es aber nicht, denn es verfügt über reiche Bodenschätze und eine günstige geografische Lage, weshalb Trump Interesse am Erwerb Grönlands gezeigt hat. Warum sollten die Grönländer eine andere Zukunft in Erwägung ziehen, so wie die Dinge liegen?

Grönland ist ein geologisch reiches Land. Es kann auf eine 4 Milliarden Jahre alte geologische Geschichte zurückblicken, mit eisbedeckten Landschaften mit Bergen und Fjorden, die zu seiner dramatischen Atmosphäre beitragen. Einst lag es auf der Südhalbkugel, bevor die Kontinentalverschiebung es an seine heutige Position brachte - nicht weit von der Arktis entfernt. Dies mag ein Grund dafür sein, dass Grönland für Trump attraktiv ist, und zwar nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch wegen des Reichtums an Mineralien.
Der Bergbau in Grönland begann bereits 1780. Ein Vorkommen von Seltenen Erden (REEs) wurde entdeckt. Die ersten wissenschaftlichen Beschreibungen von Seltenerdmineralen in Grönland wurden 1806 von K. L. Giesecke für die Mineralien Arfvedsonit, Eudialyt und Sodalith verfasst.
Im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass Grönland über große Vorkommen an Seltenen Erden wie Yttrium, Scandium, Neodym und Dysprosium verfügt. Diese sind weltweit recht selten, und China verfügt bekanntermaßen über die größten Reserven, weshalb die Befürchtung besteht, China könnte sich ein Monopol darauf sichern.
Seltene Erden sind für viele der Technologien, auf die wir heute angewiesen sind - von Batterien über Motoren bis hin zu Smartphones - unerlässlich. Der Bedarf an mehr Seltenen Erden für die Energiewende wird häufig diskutiert.
Geopolitische Lage Grönlands
Dänemark "besitzt" Grönland noch immer, denn die Geschichte reicht bis in das Jahr 1814 zurück, als Dänemark mit dem Vertrag von Kiel Grönland erhielt. Es kam zu Konflikten, da Norwegen Anspruch auf die östliche Seite erhob, was jedoch 1933 angefochten wurde, wodurch Dänemark die volle Kontrolle erhielt.
Grönlands Bodenschätze sind für Trump und die USA interessant, die nach Ressourcen zur Unterstützung ihrer industriellen und wirtschaftlichen Aktivitäten suchen. Aber auch aus militärischen, geopolitischen und sicherheitspolitischen Gründen besteht Interesse. Seine Lage ist der kürzeste Weg von Nordamerika nach Europa.
Blick in die Tiefe
Der dänische Forscher Ulrik Pram Gad, der früher in der Außenpolitik für die grönländische Regierung tätig war, schrieb: "Grönland im wahrsten Sinne des Wortes zu kaufen, ist nach dem Prinzip der völkerrechtlichen Selbstbestimmung, wie sie von den Vereinigten Staaten seit dem Zweiten Weltkrieg gefördert wird, nicht machbar."
Grönland ist jedoch ein autonomes Gebiet des Königreichs Dänemark, und Dänemark hat bereits erklärt, dass Grönland "nicht zum Verkauf" steht, wie Reuters berichtet.
Sollte ein solches Abkommen akzeptiert werden, müsste es sehr attraktiv sein. Während Rechte auf Gesundheits- und Sozialleistungen aus den USA vielversprechend erscheinen mögen, erklärte Gad: "Grönländer haben heute die volle dänische Staatsbürgerschaft mit Sicherheit, nicht nur die Freizügigkeit in der gesamten EU."
"Entscheidend ist, dass sie auch volle Wohlfahrtsrechte nach nordischem Vorbild haben, einschließlich eines einzahlungspflichtigen Gesundheitssystems, einer vergleichsweise großzügigen Sozialversicherung und kostenlosen Studiengebühren und Stipendien für alle Bildungsstufen.
Strategische Lage
Gleichzeitig haben die USA die militärische Souveränität in Grönland. Ein Abkommen von 1951 erlaubt ihnen, ihre Militärstützpunkte in Grönland zu behalten und neue Stützpunkte oder "Verteidigungsgebiete" zu errichten, wenn die NATO dies für erforderlich hält.
Es gibt also seit langem eine Beteiligung der USA, zumal die grönländische Regierung US-Investitionen begrüßt. Sie haben darüber gesprochen, wie man den Bergbau in Grönland attraktiver machen kann.
Das Angebot von Trump könnte die Grönländer dazu bewegen, über die Zukunft nachzudenken, die sie sich wünschen - nämlich die Unabhängigkeit von ihren Kolonialherren Dänemark, wenn sie sich in einer Abstimmung dafür entscheiden. Doch bisher scheint die Mehrheit der Grönländer die Idee eines Beitritts zu den USA abzulehnen.
Quellenhinweis:
Why would Greenlanders take a deal from Trump that gives them less than they already have. DIIS.