Rückblick 2021 - Februarwinter, Flutkatastrophe und Dezemberwärme
Das Jahr geht mit außerordentlich mildem Wetter zu Ende. Insgesamt gab es 2021 keinen neuen Hitzerekord, dennoch gab es viele Extreme. Im Sommer ereignete sich eine Flutkatastrophe.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 9,1 Grad war es in diesem Jahr gegenüber der Referenzperiode 1961-1990 0,9 Grad wärmer. Legt man die Periode 1991-2020 zu Grunde, betrug die Abweichung allerdings -0,2 Grad. Spannender als die Durchschnittswerte sind jedoch die Extreme: Polare Kaltluft brachte am 10. Februar den Tiefstwert von -26,7 Grad in Mühlhausen in der Nähe von Erfurt. In Berlin-Tempelhof wurde am 19. Juni der Höchstwert des Jahres mit 36,6 Grad gemessen. Der April war mit vielen Frosttagen und einer Durchschnittstemperatur von 6 Grad der kälteste April seit 40 Jahren.
Besonders starke Schwankungen der Temperatur gab es im Februar. Auf die Eiseskälte zur Monatsmitte folgte ein Temperaturanstieg von teils über 40 Grad innerhalb einer Woche. Die Station Göttingen stellt mit einem Anstieg von 41,9 Grad innerhalb einer Woche damit einen neuen Rekord auf.
Sommer häufig zu nass
Mit einer Mitteltemperatur von 19 Grad gab es den drittwärmsten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Mitte Juli sorgte Tief Bernd direkt über Deutschland für extreme Starkniederschläge. In Köln fielen in 24 Stunden über 150 mm Regen. Besonders im Ahrtal fallen viele Häuser einem Jahrhunderthochwasser zum Opfer. Die höchste Tagessumme des Jahres gab es allerdings am 30. Juni in Ludwigsburg in der Uckermark. Hier fielen 199 mm in 24 Stunden vom Himmel. Aufgrund des flacheren Geländes hielten sich die Schäden hier allerdings in Grenzen.
Den meisten Niederschlag gab es im bayerischen Balderschwang mit 2385 mm, am wenigsten regnete es in Sömmerda in Thüringen mit 347 mm. Insgesamt fiel 2021 in Deutschland durchschnittlich viel Niederschlag, weshalb sich die Dürresituation besonders im Südwesten leicht entspannte. Im Norden und Osten des Landes gibt es aber immer noch Regionen, mit einem deutlichen Niederschlagsdefizit in tieferen Bodenschichten. Die meisten Sonnenstunden registrierte die Wetterstation Leutkirch-Herlazhofen in Baden-Württemberg mit rund 2040 Sonnenstunden. Etwa 700 Stunden weniger schien die Sonne auf dem Kahlen Asten im Rothaargebirge. Ende Oktober brachte das Sturmtief Hendrik Orkanböen bis ins Flachland. Besonders Sachsen war betroffen. In Dresden wurde eine Orkanböe von 119 km/h registriert. Das markierte hier die stärkste Windböe im Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen 1960.
Temperaturrekorde zum Jahresende
Ende Dezember brachte frühlingshafte Warmluft an einigen Stationen neue Monatsrekorde. Am 30. Dezember wurden in Frankfurt zum Beispiel 16,5 Grad gemessen. So warm wurde es dort im Dezember seit Beginn der Messungen 1949 nicht. Auch in den Nächten war es mit Tiefstwerte um 13 Grad für Dezember rekordmild.
Das gesamte Team von daswetter.com wünscht allen Lesern ein guten Rutsch und ein gesundes und frohes Jahr 2022!