Reisewarnung zum Ferienstart: Hepatitis-A-Virus-Ausbruch in mehreren EU-Staaten – ECDC empfiehlt Schutzmaßnahmen
Plötzlicher Anstieg von Hepatitis-A-Infektionen in Europa alarmiert Experten – warum gerade jetzt besondere Vorsicht für Reisende geboten ist und wie Sie sich effektiv schützen können.

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) schlägt Alarm:
Seit Anfang 2025 verzeichnen mehrere Länder – darunter Österreich, Tschechien, Ungarn und die Slowakei – einen signifikanten Anstieg von Hepatitis-A-Fällen.
Insgesamt wurden bisher mehr als 2.000 Infektionen gemeldet, darunter mehrere Todesfälle. Besonders betroffen sind vulnerable Bevölkerungsgruppen, doch auch Reisende in diese Regionen sollten die Risiken kennen und sich entsprechend schützen.
Zahlen und Fakten
Die jüngsten Zahlen des ECDC zeigen eindrücklich, wie dynamisch sich Hepatitis A aktuell ausbreitet.
Die Häufung ist kein Zufall: Genetische Analysen belegen, dass zwei eng verwandte Hepatitis-A-Virus-Stämme in diesen Ländern kursieren und eine anhaltende Übertragung innerhalb sozial vernetzter Gruppen stattfindet.
Die Verbreitung des Virus hängt eng mit sozialen Faktoren und hygienischen Bedingungen zusammen. In Regionen mit eingeschränktem Zugang zu sauberem Wasser und sanitärer Infrastruktur breitet sich das Virus leichter aus, was den Ausbruch zu einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung macht.
Was ist Hepatitis A und warum ist die Erkrankung gefährlich?
Hepatitis A ist eine akute Virusinfektion der Leber, die hauptsächlich durch fäkal-orale Übertragung erfolgt.
Das Virus gelangt über kontaminierte Lebensmittel, Trinkwasser oder engen Körperkontakt in den Organismus.
Die Symptome reichen von unspezifischen Beschwerden wie Fieber, Müdigkeit und Übelkeit bis hin zu Gelbsucht – eine gelbliche Verfärbung der Haut und der Augen, die auf eine Leberfunktionsstörung hinweist.
Besonders problematisch ist der Verlauf bei älteren Menschen und Personen mit vorbestehenden Lebererkrankungen. Bei diesen Gruppen kann Hepatitis A zu schweren Komplikationen bis hin zum Tod führen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Schwere der Erkrankung mit zunehmendem Alter ansteigt, was die aktuelle Situation für ältere Reisende besonders relevant macht.

Wie können sich Reisende effektiv schützen?
Die beste Schutzmaßnahme gegen Hepatitis A ist die Impfung. Diese ist sicher, gut verträglich und bietet einen langfristigen Schutz vor einer Infektion.
Neben der Impfung sind strikte Hygienemaßnahmen unverzichtbar:
Reisende sollten ausschließlich abgekochtes oder abgefülltes Wasser trinken, auf Eiswürfel verzichten und den Verzehr von rohem oder unzureichend gegartem Obst, Gemüse und Fleisch vermeiden.
Gründliches Händewaschen, vor allem vor dem Essen, gilt als eine der wirksamsten Methoden, um eine Infektion zu verhindern.
Was bedeutet das für Reisende konkret?
Wer eine Reise nach Österreich, Tschechien, Ungarn oder in die Slowakei plant, sollte
- frühzeitig seinen Impfstatus überprüfen und bei Bedarf die Impfung gegen Hepatitis A durchführen lassen.
- besonders bei Aufenthalten in ländlichen oder sozial benachteiligten Regionen ist Vorsicht walten lassen.
- bei Symptomen wie anhaltendem Fieber, Übelkeit oder Gelbsucht umgehend medizinischen Rat einzuholen – auch nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet.
Informiert reisen und Gesundheit schützen
Für Reisende bedeutet das vor allem, informiert zu sein, den Impfschutz sicherzustellen und Hygieneregeln zu beachten.
Das ECDC beobachtet die Situation weiterhin genau und betont, dass Prävention der Schlüssel zum Schutz in einer zunehmend vernetzten Welt ist, in der Viren keine Landesgrenzen kennen.
Quellen
Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), Rapid Risk Assessment: Multi-country outbreak of hepatitis A in the EU/EEA, 18. Juni 2025
Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), News Event: Hepatitis A outbreak in EU/EEA, 2025