Pestizid-Risiko: Trauben aus Übersee häufig belastet

Liebst du Weintrauben? Lieben deine Kinder sie auch? Doch was, wenn das süße Obst, das wir so gerne genießen, mit Pestiziden belastet ist? Eine neue Untersuchung von Stiftung Warentest hat alarmierende Ergebnisse zu Trauben aus Nicht-EU-Ländern zutage gefördert.

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Eine Untersuchung von Stiftung Warentest zeigt, dass Trauben aus Nicht-EU-Ländern oft mit gefährlichen Pestiziden belastet sind – ein Gesundheitsrisiko, das nicht ignoriert werden sollte.

Eine Untersuchung von Stiftung Warentest zeigt, dass Trauben aus Nicht-EU-Ländern häufig höhere Pestizidbelastungen aufweisen als solche aus der EU.

Trauben gehören zu den beliebtesten Obstsorten, die in Deutschland das ganze Jahr über erhältlich sind.

Die Analyse von Proben aus verschiedenen Ländern, durchgeführt von Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern, deckt auf, dass vor allem Trauben, die aus südlichen und überseeischen Ländern importiert werden, oftmals mit gesundheitsschädlichen Pestiziden belastet sind.

Pestizidrückstände aus der Türkei und Namibia – ein gesundheitliches Risiko

Besonders alarmierend sind die Ergebnisse für Trauben aus der Türkei und Namibia.

In einigen Proben aus der Türkei wurde das Pestizid Acetamiprid in besonders hohen Mengen nachgewiesen. Dieses Insektizid kann gesundheitsschädlich sein, wenn Rückstände in den Früchten zu hoch ausfallen.

In einigen Fällen überschritten die Proben aus der Türkei die maximal zulässige Menge um mehr als 200 Prozent, was sie zu einem echten Gesundheitsrisiko macht.

Auch Trauben aus Italien waren betroffen, wenn auch in geringerem Maße. Diese Ergebnisse zeigen, dass das Problem der Pestizidbelastung nicht nur in überseeischen Ländern, sondern auch in einigen Teilen der EU präsent ist.

Europäische Trauben – Der vermeintlich sichere Hafen?

Im Gegensatz dazu sind Trauben aus der EU wesentlich weniger belastet. Besonders Trauben aus Spanien und Griechenland wiesen geringere Pestizidrückstände auf.

In diesen Proben lag der durchschnittliche Pestizidgehalt bei 0,57 Milligramm pro Kilo, was deutlich unter den 1,9 Milligramm der Proben aus Nicht-EU-Ländern liegt.

Diese Werte zeigen, dass europäische Anbaurichtlinien und strengere Kontrollen dazu beitragen, die Belastung mit schädlichen Pestiziden zu minimieren und damit das Risiko für Verbraucher zu verringern.
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Trauben aus der Türkei und Namibia überschreiten häufig die zulässigen Pestizidgrenzen – das stellt ein ernstes Risiko für Verbraucher dar.

Bio oder Chemie? Warum Pestizidrückstände im konventionellen Anbau gefährlicher sind

Die Untersuchung macht auch deutlich, dass konventionelle Trauben häufig mit mehreren Pestiziden belastet sind.

Alle konventionellen Proben wiesen mindestens drei verschiedene Pestizide auf, und in einer Probe wurden sogar 19 verschiedene Substanzen nachgewiesen.

Im Vergleich dazu blieben Bio-Trauben unauffällig. Biologischer Anbau verzichtet auf chemisch-synthetische Pestizide, was die Rückstände deutlich reduziert und die Gesundheit der Verbraucher schont.

Was bleibt vom Obstgenuss? Die dunkle Seite der Trauben und was wir tun können

Trotz der geringen gesetzlichen Grenzwerte stellt sich die Frage, ob der Konsum von Trauben aus Nicht-EU-Ländern gesundheitliche Risiken birgt.

Experten empfehlen, Trauben vor dem Verzehr gründlich zu waschen, um einen Großteil der Pestizidrückstände zu entfernen. Doch auch bei Bio-Trauben ist eine gründliche Reinigung ratsam, um Schmutz und Keime zu entfernen.

Quelle: Stiftung Warentest, Stiftung Warentest Artikel