Neumond-Sommernächte: Im Juli ist die Milchstraße besonders gut zu erkennen

Wer in Nächten mit tropischen Temperaturen Probleme hat, Schlaf zu finden, kann sich für das Erholungsdefizit mit der Betrachtung des Nachthimmels entschädigen. Dunkle Hochsommernächte lassen unsere Heimatgalaxie besonders hell leuchten.

Milchstraße
In Sommernächten rund um den Neumond ist das Zentrum der Milchstraße am besten zu erkennen.

Milliarden von Sternen, Planeten und Gaswolken bilden die Milchstraße - jene Galaxie, die Heimat unseres Sonnensystems und der Erde ist. Weil sie durch ihr helles Leuchten ein wenig wie Milch aussieht, nannten die alten Griechen sie nach ihrem Wort für Milch „Galaxis". Das Zentrum der Galaxie besitzt die dichteste Ansammlung von Sternen - hier ist das Band der Milchstraße besonders breit.

Lichtverschmutzung macht die Milchstraße unsichtbar

Auf der Nordhalbkugel ist die Milchstraße fast das ganze Jahr über erkennbar. Ihr hellster Kern, das Zentrum unserer Galaxie, zeigt sich hingegen erst in den Sommermonaten.

Lichtverschmutzung führt mittlerweile dazu, dass mehr als die Hälfte der Menschen in Europa die Milchstraße gar nicht sehen kann - auch nicht im Juli und August. In den USA sind es sogar fast 80 Prozent der Menschen.

Auch der Vollmond kann die Milchstraße überstrahlen

Klar: Je weniger Licht am Boden, desto heller leuchten die Wunder des Nachthimmels. In der Stadt ist die Sicht daher meist schlecht; besser sind ländliche Gegenden. Auch Mondlicht schränkt die Sicht ein, weshalb auch die Nächte um den Vollmond keine guten Bedingungen bieten. Ideal zur Beobachtung des milchig-weißen Bandes aus 100 bis 200 Milliarden Sternen sind dunkle Neumondnächte oder Daten, an denen der Mond spät auf- oder früh untergeht.

Ab Juli werden die Nächte dunkler

Im Juni, wenn das Zentrum der Milchstraße am höchsten steht, sind die Nächte noch zu hell für gute Sicht. Jetzt, im Juli, beginnt die beste Zeit für Sternenbetrachtungen, da die Sonne wieder tiefer unter den Horizont sinkt. Allerdings muss man noch immer länger aufbleiben, um das Spektakel zu erleben: In diesen Tagen ist es erst nach Mitternacht so dunkel, dass die Milchstraße erkennbar ist.

Am 24. Juli, am 23. August und am 21. September ist Neumond. Ein weiterer Termin ist der 21. Oktober; dann beginnt die Milchstraße allerdings schon, vom Himmel zu verschwinden. Zwischen Oktober und Mitte Februar schafft es der hellste Teil der Galaxie dann kaum noch über den Horizont.

Ein helles Band am dunklen Himmel

In Neumondnächten ist der Himmel besonders dunkel. Nun braucht es nur noch klares Wetter und einen Standort außerhalb beleuchteten Siedlungsgebiets. Hat man ihn gefunden, kann es losgehen. Ein wenig Zeit brauchen die Augen, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann heißt es: zurücklehnen, schauen und in die Unendlichkeit unserer Galaxie träumen. Etwa anderthalb Stunden bleibt die Milchstraße Anfang Juli erkennen; am Ende des Monats beginnt das Spektakel schon um 23 Uhr und bleibt rund vier Stunden.