Kürzere Tage machen auch den Igel müde

Es ist Schlafenszeit: Weniger Licht, ein geringeres Nahrungsangebot und seine innere Uhr lassen den Igel in diesen Tagen in den Winterschlaf abtauchen. So machen Sie es ihm in Ihrem Garten gemütlich.

Igel
Zwischen Ende November und Anfang Dezember ziehen Igel sich in den Winterschlaf zurück. Foto: Adobe Stock

Winterschlaf ist eine ausgeklügelte Strategie, um Kälte und Nahrungsknappheit im Winter zu entgehen. Anstatt abzuwandern wie die Zugvögel, Futter zu verstecken wie ein Eichhörnchen oder sich einfach ein dickes Fell wachsen zu lassen, verschlafen Winterschläfer die kalte Jahreszeit und fahren alle Lebensfunktionen auf ein Minimum herunter.

Auch die innere Uhr mahnt zur Ruhe

So reduziert auch der Igel seinen Stoffwechsel auf maximal zehn Prozent der Leistung des aktiven Zustands. Mehrere Faktoren lösen den Winterschlaf beim Igel aus: niedrige Temperaturen, abnehmende Tageslichtlänge, Nahrungsmangel und Hormone. Kälte und schwindende Nahrungsmöglichkeiten allein veranlassen ihn allerdings nicht dazu, sich in den Winterschlaf zurückzuziehen.

Er folgt sowohl seiner inneren Uhr als auch den äußeren Bedingungen, wenn er sich für rund fünf Monate in ein aufwändig gebautes, trockenes Winternest aus Blättern und Gras zurückzieht.

Wenn Sie Herbstlaub in einer von Brettern eingefassten Ecke des Gartens aufgeschichtet haben, könnte er es sich dort bequem machen. Es gibt sogar fertige Igelhäuser zu kaufen, die man mit Laub füllen kann.

Igel schlafen nicht durch

Igel schlafen während der kalten Jahreszeit nicht durchgehend. Unterbrechungen sind normal, meist aber nur von kurzer Dauer. Es kommt sogar vor, dass Igel ihr Winterquartier wechseln und sich zum Beispiel im beginnenden Frühjahr ein neues Nest mit mehr Sonneneinstrahlung suchen.

Im Gegensatz zu Winterruhern, die häufig wach sind, schläft der Igel tage- und abschnittweise auch wochenlang. In diesen Phasen kühlen die Tiere aus, atmen unregelmäßig und selten und sind dem Tod tatsächlich näher als dem Leben.

Das Aufwachen kostet neuerlich Energie

Das endgültige Aufwachen wird durch die Außentemperatur und verschiedene Stoffwechselprozesse eingeleitet und kostet den Igel wiederum viel Energie.

Während der Aufwachphase wird die Körpertemperatur auf die normale Temperatur von 35 Grad hochgefahren, was einige Stunden dauern kann. Dabei beschleunigt sich die Herz- und Atemfrequenz der Tiere und die Muskeln zittern stark, wodurch Wärme produziert wird.

Ist der Igel erwacht, hat er ungefähr zwanzig bis 40 Prozent des Gewichts verloren, das er vor dem Winterschlaf hatte.

Laubbläser und Mähroboter sind im naturnahen Garten tabu

Wer sich an einem Igel im Garten erfreuen möchte, sollte eine gewisse Unordnung im Garten zulassen. Sie ermöglicht es dem Igel, in der warmen Jahreszeit auf Futtersuche zu gehen.

Ganz wichtig: Laubbläser und Mähroboter sind natürliche Feinde vieler Kleintiere - auch der Igel. Diese Geräte haben in einem naturnahen Garten nichts zu suchen.

Quellenhinweis:

BUND Naturschutz in Bayern e.V., https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/02722.html