Heute ist Internationaler Tag der Ozonschicht! Lauert die Gefahr weiterhin über unseren Köpfen?

Am 16. September blicken wir auf den Schutz der Ozonschicht – ist das Ozonloch wirklich unter Kontrolle oder bleibt die Gefahr für unseren Planeten noch bestehen?

Symbolbild, Ozonschicht, Erde, UV-Strahlung,nternationaler Maßnahmen, Montreal-Protokoll
Symbolbild: Die Ozonschicht schützt die Erde vor schädlicher UV-Strahlung. Dank internationaler Maßnahmen wie dem Montreal-Protokoll erholt sie sich langsam wieder.

Die Ozonschicht der Erde, eine unsichtbare Schutzbarriere in etwa 15 bis 30 Kilometern Höhe, nimmt die gefährliche ultraviolette Strahlung der Sonne auf und bewahrt so Leben und Gesundheit auf unserem Planeten.

UV-Strahlung kann Haut und Augen schädigen und das Erbgut verändern – eine Ursache für Hautkrebs und andere Erkrankungen.

Dank jahrzehntelanger internationaler Maßnahmen zeigt sich nun ein ermutigender Trend: Die Ozonschicht erholt sich.

Wie entsteht ein Ozonloch?

Besonders im antarktischen Frühling, von Mitte August bis Dezember, bildet sich über der Südhalbkugel das sogenannte Ozonloch. Verantwortlich sind chemische Prozesse, ausgelöst durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und andere ozonabbauende Stoffe, die seit den 1980er-Jahren weitgehend verboten sind, aber noch in der Atmosphäre vorhanden sind.

Nach dem extrem kalten Polarwinter entstehen in der Stratosphäre Eiswolken, sogenannte polare Stratosphärenwolken:

Sie wandeln inaktive Chlorverbindungen in reaktive um, die bei Rückkehr des Sonnenlichts massenhaft Ozonmoleküle zerstören.

Sinkt die Ozonmenge unter 220 Dobson-Einheiten (DU), spricht man von einem Ozonloch.

Erfolg durch internationale Zusammenarbeit

Die internationale Antwort kam 1985 mit dem Wiener Übereinkommen, gefolgt vom Montreal-Protokoll 1987. Dieses legte verbindliche Regeln für die Reduktion ozonabbauender Substanzen fest.

Spätere Ergänzungen, wie das Kigali-Abkommen 2016, erweiterten den Schutz auf klimaschädliche Fluorkohlenwasserstoffe, die zuvor als Ersatzstoffe für FCKW eingesetzt wurden.

Dank dieser Maßnahmen hat die Ozonschicht begonnen, sich wieder zu stabilisieren.

Gute Nachrichten aus dem Jahr 2024

Laut dem aktuellen WMO-Bericht „Scientific Assessment of Ozone Depletion 2024“ war das Ozonloch 2024 kleiner als in den Jahren zuvor:

  • Die stratosphärische Ozondecke über weiten Teilen der Erde war dicker
  • Das antarktische Ozonloch lag unter dem Durchschnitt von 1990 bis 2020.
  • Der maximale Ozonmassen-Defizitwert betrug 46,1 Millionen Tonnen am 29. September – weniger als in den relativ großen Löchern zwischen 2020 und 2023.
  • Die langsame Öffnung und spätere schnelle Erholung deutet laut WMO auf eine erste nachhaltige Regeneration hin.

Warum schwankt das Ozonloch?

Neben der Wirkung internationaler Maßnahmen beeinflussen natürliche Faktoren die Größe des Ozonlochs.

Wetterphänomene wie El Niño oder starke Sonnenstürme wirken sich auf den Stratosphärenaufbau aus und können den Ozonabbau verzögern oder beschleunigen.

Langfristig zeigt sich jedoch ein klarer Trend zur Erholung.

Blick in die Zukunft

Wenn die derzeitigen Schutzmaßnahmen beibehalten werden, erwartet die WMO, dass das Ozonloch über der Antarktis bis etwa 2066 wieder auf das Niveau vor den 1980er-Jahren zurückkehrt.

Über der Arktis wird die vollständige Regeneration bereits bis 2045 erwartet, global etwa bis 2040.

Wissenschaftler betonen die Bedeutung kontinuierlicher Überwachung, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen.

Die Erholung der Ozonschicht zeigt eindrucksvoll, wie internationale Zusammenarbeit und wissenschaftlich fundierte Politik die Gesundheit unseres Planeten sichern können – ein Beispiel, von dem auch andere Umweltprobleme lernen könnten.

Quellen

World Meteorological Organization (WMO), Press Release: WMO Bulletin shows successful recovery of ozone layer, driven by science, 16.09.2025.

WMO, Scientific Assessment of Ozone Depletion 2024, 16.09.2025.

Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS), Ozone Layer Monitoring.

UN Environment Programme & WMO, Scientific Assessments of Ozone Depletion.