Experte warnt: Gefährlicher denn je? Was die Sonne heute mit unserer Haut macht – und wie du dich am Wochenende schützt
Die Sonne scheint unbarmherzig – aber ist sie wirklich gefährlicher als früher? Vor dem sonnigen Wochenende: Das solltest du jetzt über Hautschutz wissen.

Viele Menschen spüren es intuitiv: Die Sonne scheint heißer zu sein als früher. Und tatsächlich bestätigen Meteorologen und Dermatologen gleichermaßen, dass die UV-Belastung in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen hat. Ursachen dafür sind unter anderem die dünner gewordene Ozonschicht in bestimmten Regionen, Klimawandel und verändertes Freizeitverhalten.
Während die UV-B-Strahlung, die Sonnenbrand verursacht, teilweise durch die Ozonschicht gefiltert wird, dringt die UV-A-Strahlung nahezu ungehindert bis zur Erdoberfläche durch. Diese langwelligen Strahlen gelten als besonders gefährlich, weil sie tief in die Haut eindringen und dort Zellschäden anrichten können – auch ohne Sonnenbrand.
Hautkrebs-Risiko: Die stille Gefahr wächst
Statistiken zeigen einen stetigen Anstieg bei den Diagnosen von Hautkrebs – sowohl beim schwarzen als auch beim hellen Hautkrebs. Experten machen neben dem gestiegenen Sonnenkonsum vor allem mangelnden oder falschen Sonnenschutz verantwortlich. Besonders tückisch: Schäden durch UV-Strahlen summieren sich über Jahre hinweg, ohne dass wir sie sofort bemerken. Kinderhaut ist besonders empfindlich – wer als Kind häufig Sonnenbrände hatte, trägt ein besonders hohes Risiko im Erwachsenenalter. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft UV-Strahlung daher offiziell als krebserregend ein.
Wie viel Sonne ist noch gesund?
Sonne ist nicht nur Risiko, sondern auch lebenswichtig – vor allem für die körpereigene Vitamin-D-Produktion. Dafür reichen aber schon wenige Minuten täglicher Aufenthalt im Freien, etwa mit unbedecktem Gesicht und Unterarmen. Längeres, ungeschütztes Sonnenbaden ist nicht notwendig – und medizinisch auch nicht ratsam. Wichtig ist das richtige Maß: Zwischen 11 und 16 Uhr sollte direkte Sonne möglichst gemieden werden. In dieser Zeit ist die UV-Strahlung am intensivsten. UV-Index-Warnungen – etwa über Wetter-Apps – geben tagesaktuell Auskunft über die Strahlenbelastung.
Richtig schützen – auch im Alltag
Sonnenschutz beginnt nicht erst im Freibad. Auch beim Spaziergang, auf dem Fahrrad oder im Straßencafé ist unsere Haut UV-Strahlen ausgesetzt. Dermatologen empfehlen, Sonnenschutz als tägliche Routine zu verstehen – ähnlich wie Zähneputzen. Dazu gehört Kleidung mit UV-Schutz, eine Kopfbedeckung, Sonnenbrille mit UV-Filter und vor allem Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30). Wichtig: Die Creme muss großzügig und regelmäßig aufgetragen werden, auch nach dem Schwimmen oder Schwitzen. Besonders empfindlich sind Nase, Ohren, Schultern und Nacken.
Fazit: Bewusst in die Sonne – nicht angstvoll, aber achtsam
Die Sonne ist ein lebenswichtiges Element – und zugleich eine potenziell gefährliche Quelle für Hautschäden. Ja, sie ist in gewisser Weise gefährlicher als früher, aber mit dem richtigen Verhalten kann man sich wirksam schützen. Gerade an heißen Wochenenden mit viel Sonne gilt: Schatten suchen, Schutz tragen, regelmäßiges Eincremen nicht vergessen. Wer das beachtet, kann das schöne Wetter genießen – ohne später einen hohen Preis dafür zu zahlen.