Afghanistan: Jetzt schon über 1000 Tote nach Erdbeben!
Gestern kam es in der Bergregion im Osten Afghanistans zu einem Erdbeben hoher Intensität. Nach Angaben der Behörden des Landes sind mittlerweile mehr als 1.000 Menschen getötet worden.
Gestern um 01:24 Uhr Ortszeit (Dienstag um 20:54 Uhr UTC) wurde Afghanistan von einem Erdbeben der Stärke 5,9 erschüttert, bei dem mindestens 1 500 Menschen ums Leben kamen und viele verletzt wurden und die Infrastruktur schwer beschädigt wurde. Nach Angaben des United States Geological Survey (USGS) lag das Epizentrum in der afghanischen Provinz Paktika, etwa 46 Kilometer südwestlich der Stadt Khost.
Más de 1.000 personas han muerto y otras 1.500 han resultado heridas, tras el terremoto de 5.9 que sacudió ayer al sureste de #Afganistán, según informa el medio Al Jazeera. Se teme que el número de muertos aumente más tarde. pic.twitter.com/sTOkFx24y0
— ?????????35 (@QuakeChaser35) June 22, 2022
Hubschrauber mit Sanitätern an Bord sind vor Ort eingetroffen, um den Verletzten zu helfen. Die Zahl der Todesopfer steigt von Stunde zu Stunde: Es ist das tödlichste Erdbeben in Afghanistan seit zwei Jahrzehnten.
Another team of military doctors from the Islamic Emirate also arrived in the area pic.twitter.com/axRiJb2fsc
— Abdul Wahid Rayan، عبدالواحد ریان (@AWahidRayan1) June 22, 2022
Verheerende Bilder sind um die Welt gegangen: Paktika liegt in Trümmern. "Leider gab es gestern Abend in vier Bezirken der Provinz Paktika ein starkes Erdbeben, bei dem Hunderte unserer Landsleute getötet und verletzt wurden und Dutzende von Häusern zerstört wurden", twitterte Regierungssprecher Bilal Karimi kurz nach dem Ereignis.
Al menos mil personas murieron y otras 1500 se encuentran heridas después del Terremoto M6.1 que sacudió el este de #Afganistan, cerca de frontera con #Pakistan. (21.06.2022). #Earthquake #AfghanistanEarthquake #Sismo #Temblor pic.twitter.com/sjUGM9LCMd
— MIRADA GT502 (@MiradaGt502) June 22, 2022
Nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten sind in den letzten 10 Jahren mehr als 7.000 Menschen bei Erdbeben in dem Land ums Leben gekommen. Das Beben fiel mit heftigen Monsunregenfällen in der Region zusammen, wodurch viele Lehmhäuser sofort einstürzten, berichtet Najibullah Sadid, ein afghanischer Experte für Wasserwirtschaft. Die Rettungsarbeiten werden in den kommenden Stunden fortgesetzt.
Warum so viele Opfer?
Einige LeserInnen werden sich nun fragen, wieso die Opferzahl trotz der vergleichsweisen geringen Amplitude knapp unter 6 so hoch ausgefallen ist. Das dürfte viel mit der Beschaffenheit und der Bauweise der dortigen Häuser zusammenhängen. Eine spezielle erdbebensichere Bauweise gibt es dort so gut wie gar nicht. Oftmals sind die Häuser sehr einfach gebaut. Da braucht es keinen Erdstoß über 6 oder 7, um große Zerstörungen anzurichten. In den Erdbebengebieten beispielsweise der USA hätte so ein Erdstoß sicherlich weniger Schaden angerichtet und damit auch weniger Opfer gefordert.