Achtung, Spaziergänger! Wer Weidenkätzchen pflückt, zahlt bis zu 50.000 Euro Strafe!
Wer jetzt einfach die flauschigen Weidenkätzchen schneidet, riskiert eine Strafe von bis zu 50.000 Euro! Diese pelzigen Blüten stehen unter strengem Naturschutz – und das hat gute Gründe. Wer die Natur missachtet, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

Wer glaubt, dass das Schneiden von Weidenkätzchen harmlos ist, könnte sich kräftig täuschen. Der Schutz dieser pelzigen Frühblüher ist nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern auch gesetzlich geregelt – und das mit heftigen Konsequenzen!
Ja, richtig gehört: Wer die zarten Zweige der Weiden während der Schonzeit abschneidet, kann für diese Ordnungswidrigkeit mit einer Geldstrafe belegt werden, die tief ins Portemonnaie geht.
Und das ist noch nicht alles – die Höhe des Bußgeldes variiert je nach Bundesland und den genauen Umständen des Verstoßes. Ein teurer Spaß, der schnell aus der Kontrolle geraten kann. (Quelle: Bußgeldkatalog.org)
Weidenkätzchen sind geschützt: Warum wir sie in der Natur lassen sollten
Der Frühling hat bereits getartet, denn in vielen Teilen Deutschlands sind die Temperaturen schon auf bis zu 20 Grad gestiegen und die Sonne scheint kräftig und die Natur sprießt.
Doch obwohl das warme Wetter verlockt, die ersten Frühlingsblumen zu pflücken, gibt es eine wichtige Sache zu beachten:
Warum sind Weidenkätzchen so wichtig für die Natur?
Weidenkätzchen, insbesondere die der Sal-Weide, Grau-Weide und Reif-Weide, gehören zu den ersten Pflanzen, die im Frühling blühen. Ihre zarten, pelzigen Blüten sprießen oft noch vor dem Laubaustrieb und sind für Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge eine der wenigen Nahrungsquellen zu dieser Zeit.
- Besonders die Sal-Weide ist in dieser Hinsicht entscheidend, da sie auch bei Honigbienen eine der ersten Massennahrungsquellen im Frühling darstellt.
- Darüber hinaus sind auch Vögel wie der Zilpzalp und verschiedene Meisenarten von den Weiden angezogen, da sie den nahrhaften Nektar schätzen.
- Später im Jahr dienen die Weiden zudem den Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten als Nahrungspflanze.

Warum ist das Schneiden von Weidenkätzchen verboten?
Weidenkätzchen stehen unter dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG). Dieses Gesetz verbietet es, wild wachsende Weidenzweige in der Zeit vom 1. März bis 30. September abzuschneiden.
Der Grund für diese Schonzeit ist einfach: In diesem Zeitraum sind die Pflanzen für viele Tiere von entscheidender Bedeutung. Sie sind Lebensräume und Nahrungsquelle zugleich – insbesondere für die Tiere, die ihre Brutstätten in Bäumen und Sträuchern haben.
Das Verbot bezieht sich allerdings nicht nur auf den Schutz von Pflanzen, sondern auch auf den Tierschutz, der damit gewährleistet wird: Wildlebende Vögel, Insekten und Fledermäuse benötigen die Pflanzen während ihrer Fortpflanzungszeit als Lebensraum.
Was können wir tun, um der Natur zu helfen?
Als Gartenbesitzer können Sie einen wertvollen Beitrag leisten, indem Sie heimische Pflanzen wie Schlehe, Kornelkirsche oder Lungenkraut in Ihrem Garten anpflanzen. Diese bieten Insekten auch im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle.
Auch wer auf den Frühjahrsstrauß aus Weidenzweigen verzichten möchte, kann in seinem Garten alternative Pflanzen nutzen, die keine Nahrung für Insekten bieten, wie etwa Forsythien, die keinen Nektar oder Pollen produzieren.
Weidenkätzchen in der Natur lassen!
Genießen Sie die Schönheit der Natur und das Summen der Insekten, aber lassen Sie die Weidenkätzchen in ihrem natürlichen Lebensraum. Ihre Blüten sind nicht nur schön, sondern erfüllen eine wichtige Funktion im Ökosystem.
Quellen
- Bußgeldkatalog.org, Weidenkätzchen unter Naturschutz: Wann das Abschneiden verboten ist
- Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung des BUND Naturschutz unter Weidenkätzchen in der Natur lassen.